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Der gerade mal 15-jährige homosexuelle Sohn eines zerstrittenen Paares wird brutal von Nazi-Skinheads ermordet. Beide Eltern finden wieder zusammen, um gegen die Bande vorzugehen...

Im Prinzip gar nicht mal so üble Regie-Arbeit von C-Action-Star Wings Hauser. Wer hier dank das Beiseins von Frau Linda Blair knallharten cineastischen Trash in Form von rührseligem Sozialkino erwartet, wird vielleicht sogar positiv überrascht sein. Allerdings ist weder eine "Ein Mann sieht rot"-Variante noch ein Ghettofilm daraus geworden, sondern eine Mischung aus Ehedrama und Milieustudie. Hauser hat also durchaus versucht, etwas Anspruchsvolles zu krieren, was jedoch nicht immer gelingt.

So sind viele Erzählstrukturen nicht so recht nachzuvollziehen. Das Ehedrama ist kitschig, langweilig und voll mit schmalziger 80er-Ami-Rockmucke. Immerhin macht Linda Blair auch als Sängerin eine gute Figur, Wings Hauser als Alkoholiker überagiert leider etwas zu arg.

Dafür sind die ersten 15 Minuten richtig verstörend und packend. Und immer dann wenn die Skins auftauchen, geht es richtig ans Eingemachte: Mal auf dem ausufernden Oi-Konzert, mal bei der Gruppenvergewaltigung nimmt die Story deutlich Fahrt auf. Hauser kombinierte Verstörendes mit surrealen Bildern, was dem Werk durchaus interessante Aspekte verleiht. Leider hockt der Gute ein wenig zu oft in seinem Wohnwagen, nuckelt am Bierchen oder sucht die Versöhnung mit seiner Frau.

Fazit: Hat durchaus seine Momente. Leider halten sich Kitsch und richtig Packendes die Waage, so dass "Skins" nie ganz durchweg sehenswert ist. 5 von 10 Punkten.

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