Er kam nach Buenos Aires, um sich bei der Menschheit zu beschweren. Doch ein böser Kapitalist benutzt den "E.T." Mercano, um die Menschen zu Sklaven einer virtuellen Realität zu machen.
Es ist schon ein wirklich schräges Ding was uns die Argentinier hier in knapp 70 Minuten via Zeichentrick vorstellen. Ein Marsianer kommt auf die Erde, weil eine hinterlistige Raumsonde das Äquivalent seines Hundes zermatscht hat, wird dort erst von der örtlichen Policia wegen vermeintlichen Diebstahls verfolgt, schreibt aus Sehnsucht eine virtuelle Realität des Mars und wird von einem örtlichen Konzern ausgebeutet.
Das gánze ist dabei kein lustiger Zeichentrickspaß a la Biene Maja sondern ein durchaus Ernst gemeinter Versuch Mißstände anzuprangern wie Gesellschaft, Ökonomie oder Technologie. Der Zeichenstil befindet sich knapp unterhalb von South Park, also miserabel, aber es geht ja hauptsächlich auch um die Geschichte statt um Schönmalerei.
Das Alien ist dabei ein grüner Riesenkopp mit einer Taucherglocke auf dem Hals, der eigentlich nur noch zurück nach Hause möchte, aber von dort keine Unterstützung bekommt (warum ausgerechnet seine Freundin, eine einbrüstige Marsianerin, den Plan zur Rettung immer wieder aufhält, hab ich jetzt allerdings nicht ganz verstanden). So darf er aus den Augen eines Unbeteiligten miterleben, was auf der Erde da so alles schief läuft und uns somit den Spiegel vorhalten.
Mercano ist wirklich eine Nummer auf die man sich einlassen muß, zumal sie hier nur auf spanisch mit deutschen Untertitel zu sehen ist, was an sich ja schonmal ein wenig anstrengend ist, sofern man die Sprache nicht beherrscht. Der Film zeigt aber wirklich interessante Ansätze und Ideen, die zwar nicht immer ganz ausgereift wirken, aber doch zum nachdenken anregen. Zudem wird auch reichlich gesplattert, was vom Kontext her gar nicht so reinpassen mag, aber die Abgefahrenheit sogar noch unterstützt, dazu kommt noch ein wirklich gelungener Schlußgag, der den Zuschauer noch ein wenig ins grübeln kommen läßt, was denn da genau die letzten Minuten eigentlich passiert ist, aber sowas mag ich, deshalb
6/10