Machen Sie sich manchmal Gedanken um die Vergänglichkeit des Lebens?
Waren Sie schon immer der Meinung, dass Ihre Wochenenden prinzipiell zu kurz sind?
Dann ist "Immortal" genau der richtige Film für Sie. Sie werden sich, nachdem Sie den Silberling in den Player gelegt haben, in einer Art zeitlicher Luftblase befinden. Die Realität um Sie herum wird verschwimmen und die Zeit beginnt, wie zäher Rübensirup zu fließen.
Aber kommen wir erst einmal zur Geschichte:
Wir befinden uns in einer Stadt, in der Menschen und schlechte Computereffekte wohnen und ihrem täglichen Leben nachgehen. Ein ägyptischer Gott schlüpft in den Körper eines Menschen, um so mit einer Frau einen Halbgott zu zeugen. Tja ... und das war es dann eigentlich auch schon. Mehr kann man zur Story wirklich nicht sagen, auch, wenn man es versucht.
Warum heißt der Film denn nun "Immortal"? Man könnte davon ausgehen, dass es eine Anspielung auf Mr. Altägypten ist. Aber ich kann sagen, dass das ein Irrtum ist: Nein, Immortal schafft etwas ganz Besonderes: Er bringt einen Hauch Unsterblichkeit direkt in Ihr Wohnzimmer. Wenn Sie schon immer einmal wissen wollten, wie es sein muss, ewig leben zu müssen, dann werden genießen Sie dieses Gefühl einfach, während Sie den Film verfolgen. Wenn Sie das können. Denn alles, was sich vor Ihnen abspielen wird, gleicht einem peinlichen Traum nach einem schlecht gerollten Joint.
Die Effekte sind so mies, dass man schon beinahe Mitleid mit den Darstellern bekommt, die man durch diesen gepixelten Müll scheucht. Die Protagonisten suchen nach einem Plot und finden keinen. Man kann die Verzweifliung schon beinahe fühlen. Eigentlich würde man sie gerne in den Arm nehmen, drücken und sagen:
"Komm, hör auf, dich so zu quälen. Ich gebe dir Geld, damit du mit dem Bus nach Hause fahren kannst. Du musst dich hier nicht noch mehr entwürdigen."
Aber das kann man nicht, also beginnt man, sich während des Films anderen Dingen zu widmen.
Man füllt Steuererklärungen aus, bringt sich selbst Banjospielen bei, kriegt ein bis drei Kinder, erfindet das Rad, uvam.
Nutzen Sie die zusätzlichen Stunden, die Ihnen der Film verschafft. Glauben Sie mir, es ist das erste und einzige Mal, dass Sie ihn sehen werden (zumindest freiwillig).
Carpe diem!