Review

Meine Herren, schon wieder so ein Obskurium!
Zum Verständnis nochmal kurz zur Story: Eine Frau fühlt sich also bedrängt, terrorisiert und eingesperrt im Haus ihres Schwiegervaters. Doch wer und was steckt dahinter?
Erzählt wird die Geschichte von der Frau selbst, allerdings in einer Leichenhalle - denn sie ist tot! Schon mal eine nette Idee, wie ich finde.
Was haben wir so an Charakteren? Lugosi spielt einen Professor, der aussieht wie ein Hexenmeister und sehr rätselhaft daherkommt. Dazu ein Doktor, ein Mann, der sich gern scheiden lassen würde, es aber nicht schafft, ein Liliputaner, der völlig fehl am Platz wirkt (!), ein vertrottelter Ex-Cop und ein forscher, sensationsgieriger Reporter mit seiner nicht allzu intelligenten Verlobten.

Besonders geil ist der Ex-Cop. Eigentlich will er nur "einen hübschen kleinen Mord", damit er als Held dasteht und wieder beim Morddezernat eingestellt wird, nachdem er wegen Unfähigkeit gefeuert wurde. Der Kerl ist dumm wie Brot, der rockt die Hütte!
Ständig macht er die Haushälterin an. In einer Szene meint er: "Sometimes I think I'm not good enough for you."
Daraufhin sie: "Well, you might have a very good idea there."

Auch geil, als sie aus der Bewusstlosigkeit erwacht und dem Cop gleich mal eine klatscht, der darauf nur meint: "Professor, put her back to sleep, it's better that way."

Seine Reaktion als ihm ein künstlicher Kopf in die Hände fällt: "Well, what the hell is this? Something to play football with?"
Der Bursche regelt einfach, da gibts nix!

Mein zweiter Lieblingscharakter ist der Reporter (der auch aus heiterem Himmel im Haus auftaucht). Sowas von fordernd und forsch hab ich selten erlebt, was der in die Stimme legt, da kann man sich ein fettes Grinsen nicht verkneifen. Nachdem ihm die Frau, die sich verfolgt fühlt, ihre Befürchtungen mitteilt, meint er nur zum Herrn des Hauses: "Well, these are very serious charges. I think that'd look good on the front page."
Aber in WAS für einem Tonfall, einfach nur geil!

Ständig taucht eine Maske am Fenster auf, sicher ein Dutzend mal. Was es damit auf sich hat, und ob die Frau vielleicht doch nicht so unschuldig ist wie sie tut, sehen wir in der Auflösung. Und die schießt mal über alle Trashgrenzen hinaus, muahahaha:




SPOILER





Die Frau war in ihrer Vergangenheit schon verheiratet und hat ihren Mann an die Nazis ausgeliefert ("He was a good man but I hated him." :lol: )!! Dieser hat allerdings das Konzentrationslager überlebt und will sich rächen bzw. seine Frau zur Rechenschaft ziehen.




SPOILER





Spätestens jetzt kann sich der geneigte Leser ausmalen, warum der Film "Scared to Death" heißt. :wink:

Ok, ok, trashig, zum Teil mit recht wenig Sinn, aber alles in allem funktioniert der Film - und unterhält blendend! Übrigens ist er in Farbe, was mich bei einem Film aus dem Jahr 1946 doch etwas gewundert hat. Ich denke, viele werden den nicht so dolle finden, aber mir hat er gut gefallen.

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