Die verstorbene Laura Van Ee liegt auf dem Autopsie-Tisch und lässt nochmal die letzten paar Tage revue passieren, die erläutern, wie es sie in diese unangenehme Lage verschlagen hat: Unter einer vermeintlichen Psychose leidend wird Laura vor ihrem Tod von ihrem Ehemann Ward und ihrem zwielichtigen Schwiegervater, dem Arzt Joseph, in dessen Haus unter der Aufsicht des tumben Ex-Bullen Raymond förmlich als Gefangene gehalten. Für unerwartete Aufregung sorgt das plötzliche Auftauchen des unheimlichen Hypnotiseurs Leonide, der sich gemeinsam mit dem Liliputaner Indigo auf eigene Faust bei seinem Cousin Joseph einquartiert. Kurz darauf schleicht eine unheimliche, maskierte Gestalt um das Haus und beobachtet das Geschehen durch die Fenster. Kann der Reporter Terry Lee, der gemeinsam mit seiner Freundin Jane plötzlich unamgemeldet auf der Matte steht, ein wenig Licht in das Dunkel der mysteriösen Ereignisse bringen...? "Scared to Death" hat sich seinen kleinen Platz in der Kino-Historie allenfalls deshalb gesichert, weil es sich hierbei um den ersten und einzigen Farbfilm handelt, in dem Bela Lugosi eine tragende Rolle gespielt hat... ein Umstand, der als nutzloses trivia für movie buffs von Interesse sein, aber heutzutage vermutlich sonst niemanden mehr großartig jucken dürfte, denn mit einem echten Klassiker hat man es hier keinesfalls zu tun. Tatsächlich handelt es sich bei dem vorliegenden Streifen des seit Stummfilm-Zeiten aktiven Fließband-Regisseurs Christy Cabanne trotz der Beteiligung der beiden Genre-Größen Lugosi und Zuccon noch nicht einmal um einen waschechten Horrorfilm, sondern allenfalls um ein bizarr-komisches Mystery-Thrillerchen, welches aufgrund seiner zum Chargieren neigenden Darsteller zudem arg in Richtung Schmierentheater tendiert. Merkwürdige Details, die nicht immer gänzlich ernst gemeint gewesen sein dürften, gibt es da zuhauf... wie etwa Lugosis taubstummer Assistenten-Zwerg, der ihm an der Hacke klebt (gespielt von Angelo Rossitto, der von allen Beteiligten die längste Karriere hatte und den man aus so unterschiedlichen Streifen wie "Freaks" und "Mad Max - Jenseits der Donnerkuppel" auf dem Schirm haben kann!), oder der in Ungnade gefallene Ex-Polizist Raymond, welcher derart als völlig überzeichnete Hohlbirne dargestellt wird, dass es schon hart an der Blödmanns-Karikatur kratzt. So passt dann vieles in "Scared to Death" von vornherein nicht wirklich gut zusammen und eine sinnvolle Geschichte, die einer nachvollziehbaren, inneren Logik folgt, sollte man demnach auch gar nicht erst erwarten, sondern dafür viele überzogene und hysterische Momente an der Grenze zur schieren Parodie! Erwähnenswert ist da allenfalls die Erzählform, bei der die Handlung von einer Toten rekapituliert wird, womit das Ganze dann sogar auch noch Billy Wilders "Sunset Boulevard" um ein paar Jahre vorwegnimmt (auch wenn dieses Stilmittel hier natürlich weitaus weniger virtuos gehändelt wurde als dort)... wow! Dennoch ist "Scared to Death" weniger ein Vertreter des Film noir, sondern eher ein Vorläufer der Grusel-Streifen eines William Castle, denn diese waren ja allesamt auch nicht unbedingt gut durchdacht, aber dafür nie um originelle Einfälle und vordergründigen Firlefanz verlegen. Fazit: Eine weirde B-Film-Kuriosität aus der Mottenkiste der Filmgeschichte.
5/10