Wer mit Jamaika ausschließlich Urlaub, Sonne, Strand, Reggae und grüne Pflänzchen mit psychoaktiver Wirkung verbindet, der wird in Cess Silveras
„Shottas“
die andere Seite der Insel kennen lernen.
Zur Story:
Biggs (Kymanie Marley) und Wayne (Spragga Benz) sind seit ihrer Kindheit dicke Kumpels. Sie leben im Ghetto von Waterhouse Kingston und werden mit der vorherrschenden Gewalt und Kriminalität konfrontiert. So bleibt es nicht aus, dass sie selbst delinquent werden. Die Wege von Biggs und Wayne trennen sich jedoch, denn Biggs will größeres als „Gangsta“ erreichen und geht somit nach Miami. Wayne hingegen übernimmt das Geschäft in Jamaika.
Nach 20 Jahren kommt Biggs wieder zurück nach Jamaika, weil er die Hilfe von Wayne braucht, um wieder der „Gangsta numero uno“ in Miami zu sein.
Wayne folgt seiner Bitte und so ziehen die beiden durch Miami, um allen klar zu machen, wer hier das Sagen hat.
Das dies Konflikte provoziert, mag sich von selbst verstehen...
Was uns Silvera hier bietet ist eine stinknormale Gangsterstory, die wir schon 1 Mio. mal zuvor gesehen haben. Wirklich neuartig scheinen nur die Passagen im jamaikanischen Ghetto zu sein. Dabei weiß „Shottas“ trotz seiner konventionellen Storyline, zumindest die ersten 45 min. gut zu unterhalten. Im späteren Verlauf des Films kumulieren sich dann die Schusswechsel, die zwar ganz gut in Szene gesetzt sind, aber dann doch eher denn Film unnötig verlängern.
Gestört an „Shottas“ hat mich die fortwährende Reproduktion von „Gangstaklischees“ wie dicke Karren, dicktitittige Tussis und dicke Knarren. Weiterhin war die Synchro des Films unter aller Granate, aber als ich mir den Streifen im O-Ton geben wollte, hab ich nullinger verstanden, weil der Slang aus Jamaika echt übel ist.
Erfreulich war für mich der Score, der, bestehend aus Reggae, Ragga und Dub, vollends stimmig in den Film eingefasst wurde.
Die Action in „Shottas“ ist ganz passabel- Es wird halt geballert bis der Lauf glüht. Dabei wird versucht ein wenig von John Woos slowmotion Methode zu integrieren, was aber jetzt nicht so toll gelungen ist.
Fazit:
„Shottas“ ist weder besonders schlecht, noch besonders gut. Auf der einen Seite stören die partiell echt behämmerten Dialoge, auf der anderen Seite kann der Score einiges zur gelingenden Atmosphäre beitragen.
So bleibt dann am Ende ein zwar relativ unterhaltsamer „Gangsta“ Streifen, um den es aber wirklich nicht schade ist, wenn man ihn nicht sieht.
5 Punkte