Shottas – Gangster Sony Pictures Ganze vier Jahre hat es gedauert, bis Cess Silvera’s jamaikanischer Gangsterstreifen „Shottas“, der als einer der meist gebootlegten Filme überhaupt gilt, ein Release in Deutschland bekam.Inhaltlich dreht es sich um zwei Jugendfreunde (gespielt von Bob Marley’s Sohn Ky-Mani Marley und Spragga Benz) die im Ghetto von Waterhouse Kingston gemeinsam auf die schiefe Bahn geraten und Jahre später nach Miami auswandern um dort die Unterwelt zu übernehmen.Während die erste Hälfte des Films, die in den dreckigen Gassen Kingston’s spielt, auf Grund der jamaikanischen Kultur und Umgebung noch recht interessant ist, bekommt man ab dem Standortwechsel nach Miami nur noch ab gedroschene Gangsterfilm Klischees geboten.Um authentisch zu wirken geht der Film viel zu wenig in die kriminelle Materie ein. Die Hauptprotagonisten erinnern bis zum blutigen Ende irgendwie mehr an Superhelden, als an realistische Verbrecher. Eine Identifikation mit den Figuren ist, dank komplett fehlender Charakterzeichnung, unmöglich und auch die platte Geschichte hat man so oder so ähnlich schon zu oft verfilmt gesehen. Optisch und akustisch macht „Shottas“ dann aber wieder einiges wett. Die Reggae, Ragga und Dub lastige Score erzeugt eine gute Atmosphäre und an hübschen Bitches, teuren Autos und ordentlich choreographierten, blutigen Schießereien wird auch nicht gespart. Allgemein ist das Ganze flott inszeniert und lässt, trotz der lahmen Story, keine Langweile aufkommen. Die deutsche Synchronisation geht noch gerade so in Ordnung, was nicht heißt, dass sie auch nur ansatzweise zufrieden stellen würde. Man hat nur auf dem Direct to DVD Markt diesbezüglich schon derartige Verbrechen vernommen, dass man sich freut, wenn es mal nicht ganz so furchtbar geworden ist. Der Inhalt des O-Ton dürfte den meisten, dank extremsten jamaikanischen Akzent der Darsteller (unter denen sich übrigens auch Wyclef Jean befindet), wohl verborgen bleiben. Insgesamt hat man es bei „Shottas“ mit einem konventionellen, durchschnittlichen Gangstermovie zu tun, dass durchaus unterhalten kann, allerdings inhaltlich viel zu stumpf ist um aus der Masse ähnlicher Produkte herauszuragen. Ton: Deutsch, Englisch (Doby Digital 5.1), Kommentar Extras: Einleitungsstatement, Doku, Fotoshow, 2 Audiokommentare