Die Realityshow "Slashers" erfreut sich nicht nur im japanischen Fernsehen großer Beliebtheit und präsentiert daher erstmals sechs amerikanische Kandidaten für das mörderische Spiel. Regeln gibt es keine, die sechs Delinquenten werden durch eine Art Dungeon-Studio gejagt, gefolgt von drei Killern, den Bodycount-Helden Chainsaw Charlie, Preacherman und Doctor Ripper. Wer übrig bleibt, gewinnt den Jackpot, wer einen Killer umlegt, bekommt sogar einen Bonus. Nach verheißungsvollem Beginn in der quietschbunten, japanischen Fernseharena mit frenetisch jubelndem Publikum reißt sich das schwache Drehbuch leider kein Bein mehr aus und der Rest wird, quasi in Echtzeit, mit einer Kamera begleitet, die einen authentischen TV-Eindruck vermitteln soll. Im einfachen Doku-Look gehalten schwenkt die Kamera stets als Begleiter des Geschehens umher, sichtbare Schnitte wurden vermieden. Die Take-Sprünge sind mit kurz flackerndem Licht kaschiert, für die technisch recht billig anzusehende Art verkauft sich diese Horrorsatire recht gut. Die Atmosphäre in den Studiobauten ist zumindest thematisch passend, sorgt jedoch für wenig Aufregung, wenn die Killer immer wieder durch die Kulissen durchbrechen und ihre Opfer wählen. Unterlegt wird alles vom hauseigenen DJ mit einem Soundtrack wie aus Videospielen. Auf Spielfilmlänge betrachtet bietet Maurice Devereaux leider kaum Spannung und nervt sogar irgendwann, wenn man die ewigen Streitereien innerhalb der Gruppe satt hat. Zum Teil liegt das neben den dumpfen Dialogen an den unbegabten Abziehbildchen von Darstellern, denn die Twentysomethings benehmen sich oftmals wie Teenies innerhalb des namengebenden Schlitzergenres. Auch die so typischen Verweise auf Horrorfilme allgemein und speziell (Freddy, Jason und Co) dürfen nicht fehlen, allerdings ohne den nötigen Esprit. Die Idee, eine Mischung aus "Battle Royale" und "Takeshis Castle" als groteske Satire auf den Realitywahn des Mediums Fernsehen zu produzieren, ist mit der realen Liveshow innerhalb des fiktiven Horrorgenres sehr interessant, wird jedoch etwas verschenkt. Mit wenig originellen Überraschungen zieht sich die Jagd gleichbleibend dahin, ohne den anfänglich überdrehten, schwarzen Humor beizubehalten. Statt dessen gibt es eine schlappe Dramaturgie sowie hier und da ein gehöriges Blutvergießen, von dem man ebenfalls nur Mittelmaß erwarten sollte. Mit Kunstblut wird zwar nicht gespart, doch Gorehounds werden über die sichtbaren Splattereffekte wie Köpfungen und eine Körperteilung die Nase rümpfen. Unerwartet fantasielos und platt, allerdings noch Klassen besser, als "Museum Of The Dead" beispielsweise, verspricht diese Independentproduktion erst mehr, als sie letztlich hält. Schlecht ist das beileibe nicht, allein schon die Werbeunterbrechungen sind ganz gagig, bei denen ist nämlich nur der verbale, bewegungslose Austausch erlaubt, auch zwischen Jäger und Gejagtem, egal, in welcher prekären Situation.
Fazit: Als anspruchsloses Amüsement kann man sich diese Horrorkomödie durchaus durch die gute Grundidee ansehen, wer Low-Budget nicht mag, hat wenig verpasst. 5/10 Punkten