"$lascher$"
Ein Splatterfilm? Ja, sicherlich. Eine Mediensatire? Jepp! Ein Amateurfilm? schon, schon. Ein Meisterwerk? soll wohl ein Scherz sein!
Die vielleicht deutlichste und beste "Reality TV" - Satire neben "Battle Royale" und "Running Man" ist ein semiprofessioneller Film eines zweifellos sehr jungen Teams, der aber in den entscheidenden Momenten nicht versagt.Mit schöner Konsequenz wird die Storyline der gar-nicht-sooo-futuristischen Mördershow aus Sicht sowohl einer sich gegen das System stellenden Kandidatin, die am Liebsten eine dumme Märtyrer-Rolle eingenommen hätte, aber ebenso aus Sicht des Zuschauers (also der Kamera, die während der Aufzeichnung läuft) vorgestellt. So darf der Videogucker für sich entscheiden, ob für ihn eher die "realeren" Szenen in den Werbeunterbrechungen, oder die blutigst dargestellten Morde, wenn die Show läuft, von größerer Bedeutung sind. Aber wer wird sich schon seine Schuld eingestehen wollen? Ich tue es jedenfalls, denn die Goreszenen des Filmes verdienen definitiv eine lobende Erwähnung, zumal es die Macher sich zur Aufgabe gemacht haben, die FX so einzusetzen, dass sie durch heimliche Schnitte besonders drastisch und reell wirken, so fällt einem an einigen Szenen wirklich nicht auf, wann das jeweilige Ofer duch einen zu zerschnetzelnden Dummy ersetzt wurden. Großes Lob dafür.
Auch die herrlich übertriebene Zeichnung der Jäger, die so wunderbar an "Running Man" erinnert, ist vollkommen gelungen.Absolut erstaunlich war für mich, wie gut doch die Schauspieler waren. Damit hätte ich nicht gerechnet, kein Grund zu meckern.
Einziger Kritikpunkt ist natürlich der fiese Digital-Video Look, der einfach jeden Film zu einem Haufen Mist macht...Einige gewitzte Running-Gags (Kleidertausch der Hauptdarstellerin) und die zumindest für die Jäger toll geschriebenen Monologe halten eine Handlung spannend, die stets droht, sich selbst totzulaufen.
Am Ende hat man einen relativ gut unterhaltsamen Film mit großen Schauwerten und wenigen Kritikpunkten, bei dem man sich schlimmstenfalls fragen muss, wie redlich die Absichten der Macher tatsächlich waren, und wie sehr sie das leidige "Halten-wir-unseren-Zuschauern-den-Spiegel-vor" - Thema geritten sind.