Review
von Alex Kiensch
Diese italienische Billig-Produktion bezieht sich inhaltlich auf Elemente des Mythos' der Großen Alten aus dem literarischen Kosmos von Howard Phillips Lovecraft und ist auch unter dem Titel "Tanz der Teufel 4 - Armee des Jenseits" bekannt. Trotz solcher großen Vorbilder ist dieses Machwerk einer der schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe.
So richtig weiß man gar nicht, wo man anfangen soll, denn irgendwie scheint hier einfach alles zu fehlen. Ohne jegliche Vorgeschichte leitet der Film in eine surreale Traumsequenz ein, die durchaus atmosphärisch sein könnte (ein Kinderwagen, der neben einem Gekreuzigten steht, ist definitiv ein gutes Horrorelement), wenn sie nicht vollkommen ohne Zusammenhang auftreten würde. Weder erfährt man etwas über die Figuren, noch über ihre Situation oder die Welt, in der sie leben. Zwar wird gleich am Anfang durch einen Erzähler die Ausgangssituation geschildert - die Menschen, die von den Großen Alten versklavt wurden, erheben sich und lösen einen Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit aus - doch das sind so allgemeine und unverbindliche Erklärungen, dass man damit in Bezug auf die Figuren und ihre Handlungen nicht das Geringste anfangen kann.
Und so schaut man einer Handvoll grässlich chargierender Schauspieler dabei zu, wie sie durch die immer gleichen, in nerviges rotes Licht getauchten Gänge wandern, unterirdische Dialoge zum Besten geben und das alles mit einer völlig übertriebenen Ernsthaftigkeit zelebrieren. Und man fragt sich, was zum Teufel, das eigentlich soll. Die Kulissen sind billig bis zur Peinlichkeit - immer wieder dieselben Gänge, immer wieder derselbe Sandstrandabschnitt, wenn es um Außenszenen geht - und wenn hier eine apokalyptische Schlacht zwischen Menschen und Dämonen dargestellt werden soll, sind weder die wenigen Darsteller noch die Kampfszenen von irgendeiner Überzeugungskraft.
Auch bietet der Streifen weder packende Gewaltszenen noch einen Funken Ironie, mit dem er sich selbst zum ausgesuchten Trash erklären würde. Dass er sich in seiner Peinlichkeit so furchtbar ernst nimmt, gibt ihm den ultimativen Todesstoß. Denn weder findet sich hier irgendwo ein Quäntchen Spannung, noch ein dramaturgischer Bogen, der irgendwie zu fesseln wüsste. Die Figuren bleiben leer wie ein weißes Blatt Papier und die Kampfszenen zwischen Menschen und dämonischem Widersacher fallen lächerlich aus. Und als Krönung des Irrsinns rennt die ganze Zeit eine blödsinnig geschminkte Hexe durch die Gegend, die mit verzerrter Stimme mystische Dümmlichkeiten zum Besten gibt.
Lachen kann man im Grunde also schon über diesen Film gewordenen Schwachsinn, aber man muss sich schon sehr anstrengen. Und ganz ehrlich: Mit 80 Minuten seines Lebens kann man sicher Besseres anfangen.