„Teuflischer Irrtum“ ist ein ganz netter B-Thriller von Genreregisseur Mark L. Lester, wenn auch weniger actionreich als dessen sonstige Filme.
Connor McEwen (Craig Sheffer) ist ein Bestsellerautor, der jedoch vor einem bekannten Problem steht: Seit der Veröffentlichung seines ersten Romans wartet man auf einen Nachfolger, aber es fällt ihm nichts ein, da er alle seine Energie in das erste Buch gesteckt hat. Seine Frau will sich von ihm scheiden lassen und der Verlag drängt, also steht ihm das Wasser bis zum Hals. Kommt einem irgendwie bekannt vor? Irgendwie erfüllt „Teuflischer Irrtum“ zu Beginn viele Klischees der Filme über Autoren.
Eines Abends jedoch will Connor bei einem bekannten Ladenbesitzer noch einkaufen, als ein Mann den Laden betritt und den Besitzer kaltblütig erschießt. Connor kommt mit dem Leben davon, der Verdächtige flieht. Bei einer Gegenüberstellung kann Connor den Verdächtigen jedoch identifizieren und es kommt zur Verurteilung aufgrund seiner Aussage. Damit beginnt der Plot des Films zwar ganz solide, aber immer noch recht bekannt und etwas langsam.
Kurz darauf hat Connor jedoch ein seltsames Erlebnis: Er sieht den Killer auf der Straße; dieser kann jedoch verschwinden. Er erklärt, dass er den falschen Mann belastet habe, doch die Polizei erweist sich als unwillig wirklich neu zu ermitteln. Zusammen mit Nikki Capelli (Brigitte Bako), der Freundin des Verurteilten, macht sich selbst auf die Suche nach der Wahrheit...
„Teuflischer Irrtum“ erweist sich als überraschend zahmer Mark L. Lester Film, wenn auch als solide gemachter. Auf die üblichen blutigen Shoot-Outs wurde verzichtet, wenn man vom kurzen Finale und ein, zwei Auseinandersetzungen vorher absieht. Dennoch kann Lesters Regie auch ohne sein übliches Markenzeichen überzeugen, auch wenn „Teuflischer Irrtum“ nicht sonderlich innovativ inszeniert ist, aber handwerklich solide.
Das Problem des Films ist viel mehr das Drehbuch, welches erst in der zweiten Hälfte des Films richtig in Schwung kommt. Hier häufen sich die Wendungen, die zum Teil auch wirklich überraschen können ohne dabei unglaubwürdig zu wirken. Gegen Ende wird die Spannungsschraube auch ordentlich angezogen, was auch für das Tempo gilt. So kann der Film in der zweiten Hälfte deutlich mehr punkten als in der ersten.
In der Anfangsphase läuft der Film nämlich ziemlich langsam an und bewegt sich auf sehr konventionellen Bahnen. Bis zur Halbzeitmarke kann man den Verlauf schon beinahe diktieren und es wird etwas langweilig, ehe der Film in der zweiten Hälfte wieder mehr Interesse hervorruft. Auch die Figuren wirken in der ersten Hälfte sehr schablonenhaft (z.B. die ganzen Bestsellerautoren-Klischees).
Craig Sheffer macht seine Sache ganz ordentlich, gibt aber eine bestenfalls durchschnittliche Leistung. Gleiches kann man über seine Partnerin Brigitte Bako sagen. Costas Mandylor hingegen gibt eine recht überzeugende B-Performance ab, die Nebendarsteller sind allesamt recht solide ohne zu glänzen.
Durchschnittlicher B-Thriller, der vor allem in der zweiten Hälfte Qualitäten hat, während die erste eher dröge daherkommt.