Review

Gesamtbesprechung

GTO - Great Teacher Onizuka
Onizuka ist ein Chaot, ein Anarchist… Ex-Mitglied einer Biker-Gang und noch dazu leicht pervers. Sein Traum ist es, Lehrer zu werden und mit vierzig eine 16-jährige Schülerin zu heiraten. Und tatsächlich… Er bekommt den Job. Schnell tauchen jedoch die ersten Probleme auf. Diese sucht er zunächst zu lösen, indem er dem Klischee des Lehrers folgt. Als dies jedoch keine Wirkung zeigt, bricht sein Biker-Anarchismus mit ihm durch… Mit unerwartetem Erfolg.

Schon wieder ein Anime, der unter meine schreibgeplagten Finger kommt… Soll mir, ihnen und ihm recht sein… Oder so.
Grundsätzlich und im vornherein muss betont werden, dass „Great Teacher Onizuka“ Spartenhumor darstellt - soll heißen, dass man ihn entweder liebt oder hasst. Sämtliche Witze, die in dieser Anime-Comedy-Serie vorkommen, sind beinahe ausnahmslos in gleiche oder ähnliche Kategorien einzuordnen, bis hin zur mehrmaligen Wiederholung - einer der Schwachpunkte der Serie.
Kernpunkt der Serie ist Onizukas sexuelle “Notdurft”, die er aber immer dann, wenn sein Moralempfinden gestört wird, zu unterdrücken weiß, um - meist auf recht unkonventionelle Weise - das Richtige zu tun. Hört sich paradox an? Ist es auch. Hört sich an, als wäre das Spektrum der Serie nicht besonders groß? So ist es.
Die Serie lebt und fällt mit den anarchisch-paradoxen Gegensätzen von Onizukas Handlungen sowie von dem beeindruckend perfekt inszenierten, aber im Verlauf der Serie wenig variierten Thema des exzentrischen Lehrers, der seine Schüler durch seine ungewöhnliche Handhabe mit ihnen nach und nach dazu bekehrt, ihn doch zu verehren (Wie es ja auch sein sollte!?).
Auch scheint die Serie bei fortlaufender Laufzeit geradezu genötigt, das recht eng gewählte Thema wiederkehrend in noch übertriebener Form vorzuführen. Denn alle paar Folgen werden wieder zwei, drei neue Schüler „bekehrt“, bis letztendlich alle den Lehrer toll finden. Auch wenn die Storys dabei variiert werden, so ödet die Wiederholung dieses Motivs dann doch ein wenig an.Die Zeichenqualität ist dabei hoch genug, um keine negative Kritik ertragen zu müssen.
Auch die Vertonung (japanisch) ist durchaus gelungen.
Die Musik zeigt sich immer passend, meist auch recht gelungen.
Der Unterhaltungswert ist hoch, auch wenn das Motiv etwas zu sehr ausgelutscht wird. Auch sind ein paar der Witze übertrieben dargestellt. Nur echte Anime-Comedy-Fans fühlen sich da nicht überfordert.

Fazit: Eine überaus witzige, originelle und unterhaltsame Anime-Serie. Jedoch Vorsicht: Im Laufe der Serie wiederholen sich Motive und Themen so oft, dass die Gefahr besteht, die Motivation am Weiterschauen zu verlieren. Abgesehen von diesem durchaus kritischen Problem erwartet einen ein spaßiges Erlebnis. Nicht-Anime-Fans könnten auch ihre Probleme haben. Beinahe nur wegen dem eklatanten Problem der Langzeit-Motivation des Zuschauers starker Punktabzug bis auf 7/10. Für Gelegenheitsgucker sind noch einmal ein bis zwei Punkte aufzuaddieren. Ich persönlich sehe mir eine Serie aber lieber von Anfang bis Ende geschlossen an. Und das scheint hier kaum möglich.

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