Infernal Affairs II - Die Geburt einer Legende (2003)

Würdevolle "Fortsetzung", die die Vorgeschichte von Yan [ Shawn Yu/Tony Leung ] und Ming [ Edison Chen/Andy Lau ] verzählt, und sich dabei mehr auf die verändernde Umgebung konzentriert, in der beiden ihre ersten Schritte machen und noch recht unwichtige Rollen, eher Mitläufer spielen. Auch ist das Ganze nicht der noch recht simpel gestrickte Thriller wie im 1ten Teil, sondern beinahe ein eposartiges Gangsterdrama, dass zwar ausgesprochen gelungen ist, aber teilweise zu pathetisch und selbst-imposant herüberkommt; besonders die übertrieben pompösen Einblendungen bei Prolog und Epilog sollte man lieber streichen.
Ausserdem ist fast jede Szene auf Wirkung angesetzt, was nach einer Weile etwas zuviel und übertrieben wird, angesichts der zwar gelungen strukturierten, aber jetzt nicht herausragenden Geschichte um Freundschaft und Verrat. Man hätte den Film mit etwas mehr Tempo und weniger bedeutungsschwanger durchaus für sich alleine die 7 Jahre umfassende Handlung erzählen lassen sollen, funktioniert einige Male recht gut, ausgerechnet bei den eher kleinen Szenen.
Ein weiterer Nachteil ist, dass gerade die Yan - Figur hier noch sehr emotionslos agiert, und die anderen ihre Machtspiel betreiben, so dass man keine richtige Identifikation hat, und man meistens eher mehr unbeteiligt das - trotzdem spannende - Geschehen verfolgt. Die eher wenige Beachtung von Yan und Ming wird durch neue Personen zu überspielen versucht, vornehmlich durch Ngai Wing - Hau [ Francis Ng ], den älteren Halbbruder von Yan, der nach dem Mord an seinen Vater - ausgeführt von Ming - plötzlich die Macht halten und stärken muss. Dieses gelingt ihm auch, ausserdem lässt er die Auftraggeber beseitigen, wobei aber der Anschlag auf Sam [ Eric Tsang ] fehlschlägt, dieser schliesst ein Deal mit SP Wong [ Anthony Wong ], um Ngai hinter Gittern zu bringen.
Trotz der oben angedeuteten Mängel ein reichhaltiger und reifer Film, der nur vorgibt, mehr zu sein, als er ist. Wobei ganz interessant zu wissen wär, ob er eigenständig auch so gut funktioniert oder vielleicht sogar noch etwas besser, ohne das ganze Hintergrundwissen, ohne vielleicht gar nicht mehr ?! Wobei ich eher auf das letztere tippen würde, aber mit dem Vorgänger einbezogen ist es jedenfalls eine gute Weiterführung und Bereicherung des IA - Themas.