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1991: Yan und Ming sind junge Männder, die ihre Karrieren als Maulwürfe beginnen - der eine für die Polizei, der andere für die Triaden, die Hong Kongs Unterwelt vollkommen beherrschen. Vier Jahre später stehen Yan und Ming auf verschiedenen Seiten. Und doch eint sie etwas: Der Kampf gegen einen aufstrebenden, gnadenlosen Triaden-Boss, der beide gleichermaßen bedroht. In der Nacht, als Hong Kong seinen Status als britische Kronkolonie verliert, überstürzen sich die Ereignisse. In einem furiosen Finale der Gewalt vershwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse: Freundschaften zerbrechen, Feinde verschwören sich und nichts ist so, wie es scheint...


Bei diesem nur ein Jahr nach dem ersten Teil erschienenen Film handelt es sich um ein waschechtes Prequel, denn die Geschichte zeigt die Geschehnisse, die sich 10 Jahre vor dem ersten Teil abgespielt haben. Man kann sich diesen Film also auch sehr gut anschauen, ohne den Vorgänger zu kennen, allerdings sollte man, wenn man beide Filme hat, diesen zuerst sehen. Erst dann kann man das erstklassige Gesamtwerk richtig würdigen, das hier geschaffen wurde.

Von vielen Leuten wird meistens der Vorgänger besonders hervorgehoben, was ich nicht so ganz nachvollziehen kann. Diese Fortsetzung, die ja eigentlich die Vorgeschichte des Vorgängers erzählt, steht immer etwas im Schatten und erhält eher recht selten die Beachtung und Anerkennung, die sie eigentlich verdient hätte. Qualitätsmäßig unterscheiden sich beide Filme eigentlich gar nicht, wobei hier wirklich der persönliche Geschmack das Zünglein an der Waage ist. Ich persönlich kann mich einfach nicht entscheiden, welcher Film der bessere sein soll, denn in meinen Augen sind sie absolut gleichwertig.

Auch hier bekommt der Zuschauer eine exzellente Story geboten, die von Anfang bis zum Ende extrem spannend ist und nicht eine Minute Langeweile beinhaltet, wofür schon allein die sehr flüssige und temporeiche Erzählweise sorgt. Doch vor allem die hier vorhandenen Parallelen zu Francis Ford Coppolas Meisterwerk "Der Pate" sorgen für das Salz in der Suppe. Gerade diese hier vorherrschende Thematik ist ganz hervorragend herausgearbeitet und umgesetzt worden, so das man nicht selten das Gefühl bekommt, das man den "Paten" auf asiatisch sieht.

Das auch in diesem Prequel die Schauspieler wieder ein Grund dafür sind, das der Zuschauer ein hochwertiges Gesamtwerk zu sehen bekommt, wirkt schon fast selbstverständlich, ist es aber nicht, was auch schon oft genug in anderen Mehrteilern bewiesen wurde. Doch hier gibt es auch nicht den geringsten Qualitätsverlust zu bemängeln, denn die gesamte Darsteller-Riege liefert überragende Leistungen ab, die sich von denen des ersten Teils in keinster Weise unterscheiden, was man schon als eine aussergewöhnlich bemerkenswerte Tasache ansehen kann.

Ob man nun diesen Film einzeln, oder beide zusammen als Gesamtwerk bewerten soll, ist im Prinzip eigentlich egal, da man in beiden Fällen nur zu einem Ergebnis kommen kann. Das ist Kino in ganz großem Stil, ein niveauvolles Filmerlebnis, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte und sich immer wieder gern anschaut, denn hier passt einfach alles perfekt zusammen.



9/10

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