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Infernal Affairs sollte die Kehrtwende für das HongKong Kino bedeuten und zur Zeit könnte man fast denken, dass der Film mit seinem Ziel bereits Erfolg hatte. Immerhin wurde ein HongKong-Starensemble aufgefahren, das seinesgleichen sucht, die Inszenierung ist deutlich mehr auf westliche Sehgewohnheiten zugeschnitten, Optik und Sound kommen bombastisch daher und auch die Geschichte ist großartig. Das ließen sich Kritik und Publikum nicht zweimal sagen: Der Film bekam einen Haufen Auszeichnung, fast ausschließlich sehr positive Kritik und war zudem überaus erfolgreich.
Folglich musste also eine Fortsetzung her. Und während Teil 1 eine sehr überschaubare Geschichte erzählt, erhebt sich Teil 2 fast geradezu zwangsläufig zu einer Art Epos.
Die Charaktere müssen nicht mehr vorgestellt werden, das hat schließlich Teil 1 in seinen knapp 100 Minuten bereits erledigt. Teil 2 konzentriert sich nun folglich auf das Abspielen von Geschehnissen und veranschlagt damit fast zwei volle Stunden Spielzeit.
Es ist schwierig Infernal Affairs 2 gerecht zu werden. Der Film kann trotz der sehr zurückgeschraubten Action gut unterhalten, im direkten Vergleich zu Teil 1 zieht er allerdings den deutlich kürzeren. Das liegt in erster Linie an der etwas trockenen und wenig raffinierten Geschichte: ganz chronologisch wird vorgegangen und man verliert schnell den Überblick zwischen den ganzen Charakteren und deren Motivationen. Wirklich raffiniert wird der Film nur an wenigen Stellen: beispielsweise in der Szene mit dem Telefon zwischen Eric Tsang und Francis Ng. Teil 1 bot in dieser Hinsicht deutlich mehr.
Trotz aller Kritik kann man also eine Empfehlung aussprechen, nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden DVD. Freuen wir uns also auf Infernal Affairs 3 und hoffen, daß dieser Teil mehr Überraschungen bereit halten wird.

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