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Während eine schwangere Frau ein Kind namens Thor zur Welt bringt, wird der Vater von einem kriegerischen Stamm unter der Führung von Diktator Gnut getötet. Doch ein Magier namens Etna, der auch als Eule sein Unwesen treibt, kann das göttliche Kind Thor retten, nachdem er die heilige Waffe des Vaters in eine Schlange verwandelte. Nach vielen Jahren scheint Thor unter der Obhut von Ziehvater Etna ein erwachsener Mann zu sein und bereit den Tod seines Vaters zu rächen. Doch auf seinem Weg lernt er nicht nur die Liebe kennen, sondern begegnet auch vielen Kämpfen und vielen Schicksalsschlägen. Wird er den Kampf gegen Gnut gewinnen?

Das italienische Kino ist wirklich ein Phänomen, was es anbelangt auf Filmhypes mitzuschwimmen oder Genres durch Untergenres zu bereichern oder neu zu ergründen. Denn neben den legendären Gialli, Western und Kannibalenfilmen, waren es vorallem die Italiener, die sich das Ziel setzten, zu jedem erfolgreichen Film Plagiate abzuliefern. Während ein gewisser Lucio Fulci mit diesem Vorgehen startete und mit Woodoo - Schreckensinsel der Zombies (1979) die Welle von unzähligen Dawn of the dead Hommages einleitete, folgten daraufhin etliche Matteis, D'Amatos und Lenzis die uns ihre eigene Auffassung des perfekten Zombiefilms bereitstellten. Doch dabei sollte natürlich nicht nur der Zombiefilm verschont bleiben, so war sicherlich auch Anfang der 80er der Endzeitfilm Pflicht jedes von sich selbst überzeugten Italoregisseurs. Und so schien auch bald, um genau zu sein 1982 ein gewisser Film namens Conan - Der Barbar mit Arnold Schwarzenegger nicht verschont, der damals für viele italienische Barbarenfilme als Inspiration herhalten musste. Doch eins muss man den Italienerin sicher lassen. Egal was sie tun und anfassen. Es wird Gold, wenn auch mehr durch unfreiwilliges Non - Talent, als durch filmisch überzeugende Inszenierung, zumindest bescherte uns so mancher zigwiederholte Genrebeitrag, auch bei den Barbaren, für so manch unterhaltsame Stunden.

(SPOILER)
Und dabei ist unser Epos rund um Thor genau einer dieser Beiträge, die mit einer hanebüchenen, minimalistisch bis typischen Story auffahren und eben genauso simpel unterhalten. Da werden dann sicherlich etliche Klischees bedient, wie eben die obligatorischen Kämpfe, wie die primitv wirkenden Schauspieler und die Magierbegleitung, der mit Rat und Tat unserem Helden zur Seite steht. Und was wird wohl die Aufgabe unseres edlen Helden sein, ausser eine Frau zu schwängern und den Tod seines Vaters zu rächen? Natürlich, die Welt retten. Warum? Weil, er, nur er, warum auch kein anderer, unter Gotteshand Tishar zur Welt kam. Das dieses Abenteuer von unzähligen Kämpfen begleitet wird, sollte klar sein, und so freut man sich dann letztendlich auf wirklich geschickt in Szene gesetzte Action, natürlich alles so schrecklich träge inszeniert, dass man seeligst die Trashfahne hochhalten kann. Wirklich trashigst auch die Dialoge, falls man das denn so nennen darf, denn gesprochen wird in diesem Abenteuer wahrlich nicht viel. Ist auch gut so, ansonsten wäre sicherlich mein Lachgetriebe voller Sand. Und was wäre ein Abenteuer ohne Frauen. Richtig. Kein Abenteuer. Also lernt der göttliche, aber mindestens genauso ungebildete Thor auf seinem Weg die Vorzüge des Weibs kennen, an denen er sich natürlich bedienen darf. Kein Wunder, dass bei all seinem Ungeschick, gleich der Braten im Ofen ist und der böse Gnut sein holdes Weib samt Heranwachsenden in Gefangenschaft nimmt, nachdem man ihm die Augen ausbrannte. Doch was wäre abermals ein Abenteuer ohne spannungsreiche Storywendungen? Ganz klar, damit der gute Thor wieder sieht, wer weiss es unter den Doktoren unter uns? Ein wenig Schlangengift auf Moos, fertig ist die heilende Augenmoosmaske. Und so schreitet unser grossartiger, mächtigst öliger Held in Richtung Finale. Und sicherlich, unter all den nichtsahnenden Zuschauern weiss man natürlich nicht, dass unser Gnut, nein nicht der Eisbär, sein Köpfchen verlieren wird und Thor mit seiner Frau Ino und dem Neugeborenen bis ans Ende der Welt lebt und herrscht. Herrlich amüsant das Ganze ist das natürlich, vorallem weil es eben so minimalistisch und vorhersehbar anmutet. Die Schauspieler sind milde gesagt mehr schlecht als recht, die Ausstattung und die Drehorte gehen da sicher in Ordnung, auch wenn aufgrund ausschweifenden Waldterrain, das ganze mehr wie ein amateurhafter Wald und Wiesensplatter wirkt. Denn Städte oder grosse Siedlungen bekommen wir hier freilich nicht zu sehen. Was solls, authentisch ist es auch so, vorallem weil die lustigen Amazonenkannibalen mit ihren Masken herrlich bescheuert aussehn. So muss Barbarentrash sein.

Fazit:
Solides Conan - Plagiat aus italienischen Landen. Natürlich filmtechnisch in all seinen Facetten übelster Trash, aber genau deswegen so herzlich unterhaltsam. Solide Unterhaltung für anspruchslose Krieger.

61%

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