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Eine Versuchsperson entkommt aus einem geheimen Forschungslabor. Gejagt wird er von einem Priester. In dunkler Nacht will sich der Gejagte über einen Zaun retten. Genauer gesagt, ist es der Zaun des Anwesens der wohlhabenden Familie Bennett. Der Priester ist dann recht grob als er an den Flüchtenden brutal rumzottelt, so dass dieser unglücklicher Weise aufgespießt wird und sein gesamtes Gedärm sich seinen Weg nach draußen zu suchen scheint.
So läutet der Gebeutelte dann an der Haustür. Ein geschocktes Kindermädchen öffnet die Tür und bekommt den Schreck ihres Lebens. Wie auch immer - Der Mann soll nicht ohne ärztliche Versorgung bleiben und so findet er sich bald in einem Krankenhaus wieder. So richtig weiß man da aber auch nichts mit ihm anzufangen. Vielmehr ist es so, dass er das medizinisch überforderte Personal mit unglaublichen Selbstheilungskräften überrascht. Und der Patient wünscht nach seiner „Wunderheilung" nicht länger auf der Station zu bleiben. Um Entlassung freilich bittet er mit ganz eigenen Methoden, als er einer Krankenschwester langsam aber mit einem gewissen Nachdruck einen Knochenbohrer durch den Kopf jagt und zwar von einer Schläfe zu der andern. Ein Effekt der billig und ohne großen Aufwand gemacht ist, seine Wirkung aber nicht verfehlt.
Ein gewisser Sgt. Ben Englem greift unterdessen den umherirrenden Priester auf. Dieser gesteht schon bald Mitarbeiter an einem Forschungslabor zu sein. Er lüftet auch das Geheimnis dieser Versuchsperson, die nun mordend in dieser kleinen Stadt ihre Kreise zieht.
Atomar verseucht soll er sein, seine Zellen sollen sich selbst regenerieren und schließlich soll er unsterblich sein - Außer man bläst ihm sein Hirn weg. Wir haben hier also mal wieder eine klassische Zombiegeschichte, auch wenn hier nicht gleich wie bei den Klassikern des Genres die gesamte Menschheit auf dem spiel steht. Hier geht es nur um den Terror, die ein Untoter in einer amerikanischen Kleinstadt verbreitet. So z.B. als er einem Mann den Kopf akkurat symmetrisch mit einer Bandsäge in zwei Hälften teilt. Auch dieser Effekt wurde handwerklich solide in Szene gesetzt. Nicht ganz so detailreich zieht der Untote weiter seine Kreise, bis er wieder auf dem Grundstück der Familie Bennett landet. Mama und Papa Bennett sind mal unter Leute gegangen und sehen sich ein Footballspiel bei den Nachbarn an. Die nach einem Unfall gelähmte Katja ist zusammen mit dem Kindermädchen und ihren kleinen Bruder allein im Haus. Sie erwarten die Krankenpflegerin Emely, die sich etwas verspätet. Ohne zuviel zu verraten: Diesmal muss das Kindermädchen dran glauben. Eine Spitzhacke - Autsch!
Emely kommt. Den Tod des Kindermädchens erfährt sie dann auf einer eher unschönen Weise, dann aber ist es schon zu spät. Der Grauenerregende ist längst im Haus. Emelys Kopf im Gasherd - nichts für Zartbesaitete. Alles liegt nun in der Hand von Katja, die nun, obgleich gegen diesen Baumlangen Zombie mit Überkräften und beschleunigter Regeneration, kaum eine Chance zu haben scheint, alles tut, um wenigsten ihren kleinen Bruder das Leben zu retten. Als es ihr mit Hilfe eines Zirkels gelinkt, dem Monster beide Augen auszustechen, kommt es zum ultimativen Duell: Der Blinde gegen die Lahme. Ja, bei Joe D'Amato scheiden sich die Geister. Es gibt Leute, die halten ihn für ein Genie. Andere verteufeln ihn als Massenschundproduzenten oder Porno-Horror Tycoon. Ich selbst halte den ihn für relativ mittelmäßig und ich kann den ganzen Kult um den Mann nicht ganz nachvollziehen. Eines aber ist klar: Soviel üble Machwerke er auch auf seinem Gewissen haben mag - Absurd ist ganz sicher nicht das schlechteste. Joe D'Amato hat sich hier auch etwas von anderen zeitgenössischen Horrorfilmen wie „Dawn of the Death" und "Halloween" abgeguckt. Die Kamera aus der Sicht des Killers oder die grabschenden Arme die plötzlich aus der Wand (oder der Tür) hervorkommen, seien hier als Beispiel genannt. Nein, Joe D'Amato ist kein Genie. Er ist aber ein routinierter Filmer und er kann Gesehenes gut umsetzen. Das hier nichts von den Effekten unrealistisch aussieht, ist relativ erstaunlich, wenn man bedenkt, das diese Effekte mit ganz einfachen Mitteln erzeugt wurden, dennoch aber von der Umsetzung her relativ anspruchsvoll erscheinen. Es ist halt nicht so einfach das Zersägen oder durchbohren eines Kopfes bei lebendigem Leibe filmisch darzustellen.
Schauspielerisch blieben wir bei „Absurd" von all zu großen Peinlichkeiten verschont. Auch ein George Eastman ist für mich als mordende Bestie, genauso wie bei Man Eater, trotz nicht nachgewiesener schauspielerischer Fähigkeiten, kaum fehlbesetzt, kommt es doch nur drauf an, die Rolle des großen, bösen, schwarzen Mannen glaubhaft rüberzubringen. Freilich würde ich hier in einen modernen Film mehr erwarten, aber in diesem Italoschocker reichen die Fähigkeiten eines George Eastman, die sich allein durch seine äußere Baumlange Erscheinung und seines verwachsenen rübezahlähnlichen Gesichts manifestieren. Absurd ist am Ende ein typischer italienischer Horrorfilm, der Achtziger. Die Handlung ist dürftig, das Schauspielerische in diesem Fall sogar noch echtes Mittelmaß und die Story als solches ist zum haareraufen, während das Drehbuch an vielen Stellen einfach nur unlogisch ist. Die handgemachten Goreeffekte überraschen durch viel Liebe zum Detail. Musikalisch untermalt ist das Ganze zwar nicht von den Goblins, aber es klingt fast so.
Fazit: Nur für Fans vom echten guten 80er-Jahre-Italo-Horror-Trash. Alle Andern würden ratlos mit den Schultern zucken. Sieben Punkte für den Sch.....önen Film.

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