„Antropophagus 2" alias „Absurd" ist ja das inoffizielle Sequel zu dem bekannten „Man Eater", auch wenn dieser mit seinem Vorgänger nicht gerade viel Gemeinsamkeiten hat. Auf jeden Fall muss ich neidlos anerkennen, dass mit „Absurd" ein sehr gelungenes und düsteres Werk entstanden ist. Wo die meisten beschlagnahmten Filme oft nicht mit langweiligen Szenen geizen und das ein oder andere Mal einfach unprofessionell erscheinen, ist „Absurd" von der ersten Sekunde kurzweilig und sauber inszeniert. Die Schauspieler sind keinesfalls lächerlich, was in manchen anderen Filmen dieser Art des Öfteren der Fall ist, die Kamera ist schön flüssig und die Musik ist herausragend. Eine solch spannungsbetonte und -förderne haben ich selten miterlebt bzw. gehört, wodurch der Film äußerst fesselnd gerät. Die Goreszenen zählen wohl mit zu den härtesten, die man bisher gesehen hat, sie sind zwar rar, aber was und vor allem wie lange da manche Szenen gezeigt werden, ist schon schockierend und ultrabrutal. Abblenden ist in „Absurd" ein Fremdwort. Für Leute mit schwachen Nerven ist der Film also definitiv nichts, nicht nur aufgrund dieser Szenen, sondern auch wegen der oben genannten Spannung. Zur Story braucht man eigentlich nicht viel sagen, ein Mann bricht aus einem Versuchslabor aus. Verfolgt von einem Priester, der in Wahrheit ein Wissenschaftler des Labors ist, verletzt sich der Getürmte, wird gefasst und ins nächste Krankenhaus gebracht, wo seine Wunden behandelt werden. Die Ärzte machen eine erschreckende Entdeckung, denn der Mann kann seine eigenen Verletzungen durch schnelle Zellteilungen regenerieren. Und das äußerst zügig. Bald gelingt ihm auch die Flucht aus dem Krankenhaus und er macht sich in Richtung einer Kleinstadt, in der ihm bald einige Menschen zum Opfer fallen. Die Polizei und der Priester wollen die Mordserie stoppen.
Seinen Vorgänger übertrifft „Absurd" leicht. „Man Eater" hatte zu viele Längen und viel zu wenig Spannung. Außerdem wirkte dieser manchmal sehr lächerlich, was dem Film auch einiges an Atmosphäre stahl. Diese ist in „Absurd" hingegen fast schon genial, der kranke Mörder redet kein einziges Wort. Gut, kein Wunder, wenn er nichts Anderes macht als unschuldige Menschen zu töten. Eine richtige Hauptperson gibt es auch nicht. Viele denken jetzt vielleicht, dass das dem Film nur schadet. Ich hingegen finde, dass das völlige Gegenteil eintritt, denn man weiß nie, wer überlebt oder nicht. Und das Ende in diesem Haus gehört mit zu den spannendsten und nervenzerrendsten der Filmgeschichte. Ich verstehe nicht, wieso so wenige Gefallen an „Absurd" gefunden haben, denn man kann ihn eigentlich nicht schlecht finden, es sei denn, man verabscheut derartige Filme. Es gibt jedoch wirklich ganz wenige Dinge, und wenn, dann nur Kleinigkeiten, die stören oder missraten sind. Mir hat „Absurd" sehr gefallen, eines der besten Werke des teils geliebten, teils gehassten Genres! 8/10 Punkte