Joe D´Amato ist zusammen mit Jess Franco wohl einer der grottigsten Regisseure der neueren Zeit, wenn er nicht gerade billige Fantasy oder Pornos produzierte, zimmerte er mit geringsten Budgets meist schlechte Horrorfilme zusammen, die aber mitunter recht trashige Unterhaltung bieten können.
Bei Absurd geht es um die Fortsetzung der Geschichte rund um Nikos, dem Menschenfresser aus Anthropophagus, dem hier aber offensichtlich eine Humanoiddiät verordnet wurde, denn Kannibalismus spielt hier keine Rolle mehr. Das Hauptproblem hier ist aber das Drehbuch, während beim Vorgänger zumindest etwas ähnliches wie eine Handlung geboten wurde, landet hier Nikos in den US of A (trotzdem fahren alle mit italienischen Autokennzeichen rum, seltsam) und mordet sich planlos durch die Landschaft ohne großen Sinn und Verstand, wird von der Polizei gejagd um dann im unglaubwürdigen Showdown von einem Kind erledigt zu werden, das zwei Stunden zuvor nicht mal laufen konnte. Die hirnlosen Dialoge und die statische Kamera kann ich D´Amato durchaus noch verzeihen, aber einen sinnvollen Spannungsaufbau sucht man im Script vergebens.
Ebenfalls zum übergeben ist die aufgefahrene Schauspielerbrigade, besonders der ca. 6-jährige Rotzlöffel nervt mit jeder Minute seiner Anwesenheit, ausnehmen möchte ich dabei allerdings den guten George Eastman, der zwar auch nicht gerade der hellste Stern am Schauspielhorizont ist, jedoch allein mit seiner physischen Präsenz und seinem Charakterschädel einen gewissen Unterhaltungswert mitbringt. Ich seh ihn jedenfalls immer wieder gerne, auch wenn er in Absurd weniger Text hat als die Tante die bei Phönix die Nachrichten in der Gebärdensprache vorträgt.
Ein besonderes Dankeschön an dieser Stelle auch nochmal an die Jungs und Mädels von Best Entertainment, die trotz der FSK 18 Freigabe es schafften nicht nur alle Kills , sondern auch das elementare Schlußbild des abgetrennten Kopfes rauszuschneiden, bravo Jungs, weiter so. Über so Kleinigkeiten das auf dem Cover die Inhaltsangabe des ersten Teils gedruckt wurde, rege ich mich schon gar nicht mehr auf, naja Qualitätskontrolle wurde hier ja noch nie großgeschrieben.
Insgesamt ist Absurd ein eher schlechter Film, aber ein eher guter D´Amato, längst nicht so unterhaltsam wie sein Ator Barbarentrash, aber Lichtjahre besser wie seine Zombiepornos.
3/10