Ganz ohne Laura Gemser kommt der D'Amato Streifen "Anthropophagus II - Absurd" aus.
Ein Grieche hat jahrelang unter dem Einfluß radioaktiver Strahlungen gearbeitet und dadurch ist er zu einem blutrünstigen, wahnsinnigen Monster mutiert, dessen einziges Interesse zu töten ist.
George Eastman verkörpert den amoklaufenden Mann, dessen Eigenart, daß sich sein mutiertes Zellgewebe von selbst stetig erneuert, dem Film den Namen gibt - denn er kann absurderweise nicht sterben. Beziehungsweise kann er nur sterben, wenn man ihm nach alter Zombiemanier eine Kugel durch den Kopf jagt.
Aber das ist nicht das einzig absurde an dem Film.
Der Mann kommt aus Griechenland, kann keine zwei Sekunden stillsitzen ohne über alles und jeden herzufallen, jedoch der Film spielt bzw soll in USA spielen. Wie der amoklaufende Kerl über den Ozean gekommen ist -- wo friedlich per Flugzeug reisen wohl ausscheidet -- bleibt ein Geheimnis.
Ein Geistlicher hat die schreckliche Bedrohung erkannt und jagt den Griechen, um ihn zu töten, auch nicht die feine christliche Art.
Der ganze Film besteht aus einzelnen Stationen des Amoklaufs des Griechen, und der üblichen Gegenhandlung, also die Gruppe von Personen die versuchen den Bösewicht aufzuspüren um ihn zu stoppen.
Das absurdeste, absurder noch daß der Grieche nicht sterben kann, ist die Tatsache daß es ein zuvor gelähmtes Mädchen schafft wie vom Messias geheilt aus ihrem Bett aufzustehen, um den bösen Onkel mit einer Axt zu enthaupten.
Sie verliert daraufhin offenbar selbst ein wenig den Verstand, oder es ist italienischer Realismus, daß sie am Ende ganz locker in der Tür steht und den abgeschlagenen Schädel in der Hand einem kleinen Jungen versichert er brauche keine Angst mehr vor dem mann zu haben.
Absurd hat einen unheimlich interessanten RetroSoundtrack, der im Grunde aus zwei Themen besteht. Mit jeder Töteungsszene wird die Melodie jedoch um Elemente ergänzt, sodaß man folgerichtig zu Anfang die Basisversion hört, und beim Showdown erstmals die vollständige Melodie mit allem Drum und Dran.
Da der Film keinen wirklichen Plot besitzt - er dokumentiert hauptsächlich den Amoklauf - kann man sagen daß er das recht gut macht. Die Szenen die aber drumherum stattfinden, füllen das Volumen des Films aus, und dehnen ihn auf anderthalbstündige Spielfilmlänge. Da entfährt einem schonmal ein Gähnen.
Wie in vielen Filmen seiner Zeit gibt es auch hier einen derart nervigen Kindercharakter daß man sich dabei ertappt, sich zu wünschen, daß der vorlaute Junge endlich da zeitliche segnet - aber man weiß auch daß es meist Kinder sind, die überleben - ausgerechnet diese kleine Kröte macht auch hier keine Ausnahme - wirklich nervig, der Junge.
Unterm Strich ist Absurd ein eigenartiger Titel, wenn es um seine Erzählweise geht. Keiner der Charaktere des Films scheint in die Kamera zu erzählen, wer ist hier der Hauptcharakter? Im Grunde ist das der Amokläufer, die anderen wechseln stetig. Und er selbst spricht kein Wort. Man sitzt einfach dabei und schaut zu - solang bis es entweder langweilig wird, oder bis das Ende des Films erreicht ist. Ein Film, den man schauen kann, aber nicht gesehen haben muß. Fünf Sterne plus einen für die wirklich kultige Musik.