Tja, eigentlich gibt es über „Parasite Dolls“ gar nicht wirklich viel zu sagen. Das ganze ist eine unabhängige Spinn-Off OVA die sich lose bei Buggel Gum Crisis und AD Police bedient und auch Referenzen an einen anderen gossen Klassiker dieses Genres gibt es. (Fans werden es sicherlich schnell erkennen)
Die Story teilt sich dabei in 3 Unterplots, von denen in jeder Episode einer behandelt wird, die aber trotzdem in einander greifen. Das ganze ist dabei manchmal etwas verwirrend, aber gut ausgeklügelt und wenn man aufpasst kann man sich schön in das ganze reindenken. Dabei geht es, neben der eigentlichen Krimihandlung, genretypisch natürlich vor allem um das Zusammenleben von Menschen und Cyborgs, die immer menschenähnlicher werden. Die Boomer können sogar Gefühle entwickeln, da Persönlichkeitskopien von echten Menschen für ihre Entwicklung verwendet werden. Das führt natürlich zu einer Verwischung der Grenze zwischen Mensch und Maschine, die bei vielen Menschen auf Ablehnung, bei anderen auf Bewunderung und sogar Liebe stößt. Sicher nichts wirklich neues und wer Filme wie GitS, Armitage, usw. kennt dem wird das alles vertraut vorkommen, aber es wurde mal wieder sehr schön umgesetzt. Die Geschichte ist spannend und interessant, es gibt rasante Actionszenen, einen Hauch Erotik und auch kleine, auflockernde witzige Momente zwischendurch. Das alles schön ausgewogen Mischung.
Zum Ende hin kommt dann natürlich noch der Höhepunkt, der es auch ziemlich in sich hat. Allerdings ist der Twist mit der Studienarbeit doch etwas seltsam und wirkt irgendwie fast zu konstruiert shocking, wenn Basil plötzlich die ganze Wahrheit erfährt. Das tut der hochgepitchten Stimmung allerdings keinen Abbruch und das 2-Mann-Finale ist (trotz vorhersehbarem Überraschungsmoment) die gelungene Krönung der Geschichte und ein befriedigender Abschluss, der den Zuschauer aufatmend in den Sessel zurücksinken lässt.
Dazu kommt noch die aufwendige Optik. Die Zeichnungen sehen wirklich toll aus und auch auf Seiten der Animationen hat man einiges aus dem Hut gezaubert. Überall ist Bewegung drin, Charaktere blinzeln und viel Licht und Schatten. Wirklich sehr schick. Dazu kommen einige gut passende Computeranimationen die sich sehr schön ins gezeichnete einfügen.
Auch über die Designs kann ich nichts schlechtes sagen. Von den Mechs bis zu den Charas, alles sehr ansehnlich. Da macht sich die Erfahrung mit derartigen Stoffen (aus dem selben Studio stammen u.a. auch Armitage, BGC und AD Police) bezahlt. Man weiß wie man dem Futuretokyo den nötigen, teils auch schön düsteren, Look gibt.
Und auch rein von der Inszenierung her hat man sich einiges einfallen lassen. Schöne und vor allem interessante Perspektiven und ab und zu schnelle Schnittstakkatos, die Auge und Hirn auf Trab halten, machen das ganze zusätzlich sehenswert.
Für Fans des Genres ist „Parasite Dolls“ auf jeden Fall bestens geeignet, sowohl von der Optik als auch vom Inhalt perfekte Kost.