Frieda und Maria, zwei hübsche junge Mädchen und Zwillinge, werden zu ihrem hexenbesessenen Onkel gebracht, um bei ihm auf dem unheimlichen Schloß Karnstein zu leben. Äußerlich sind Freda und Maria nicht zu unterscheiden, aber in ihrer Art und in ihrem Wesen sind sie vollkommen verschieden. Eine ist schüchtern und gutwillig und die andere dreist und verwegen. Letztere kann ihre Neugier nicht bezähmen, das Geheimnis des Schlosses und des jungen Grafen Karnstein, der ein Vampir ist, zu lüften und wird bald sein Opfer. Welches der beiden Mädchen ist nun zum Vampir geworden? Die "Gute" nimmt die Schuld auf sich, und nur mit Mühe entkommt sie den Anschlägen, bis der Onkel den Betrug entdeckt und Bewohner des Dorfes bewaffnet in Schloß Karnstein eindringen und die "bösen" Zwillingsschwestern enthaupten.
Wie es der Filmtitel ja bereits verrät, versuchten sich Hammer Studios hier mal wieder aus einem recht wilden Genremix aus mittelalterlicher Hexenjagd und klassischen Blutsaugern. Schauplatz des ganzen ist erneut das österreichische Karnstein, das zwei hübsche weibliche Zwillinge aus Wien in die Provinz verschlägt. Ihr Onkel und Kost und Logis Spender Gustav Weil ist allerdings nicht gerade der liebe Onkel von nebenan, sondern der Chef der örtlichen Nachbarschaftswache aus puritanischen Wicca-Jägern, die alles verfeuern, was gegen die strengen konventionellen Moralvorstellungen läuft (beispielsweise, oh graus, unverheiratete Frauen, ab auf den Grill mit ihr).
Von der Stimmung bietet Hammer dabei gewohnt netten, aber im Grunde doch harmlosen Grusel. Die Anfangscredits rollen gelungen über einen brennenden Scheiterhaufen, Schloß Karnstein wirkt von außen durchaus imposant und im Innern zeitgemäß etwas unheimlich. Graf Karnstein stellt dabei so etwas wie den natürlichen Gegenspieler des Hexenjagd e.V., veranstaltet blutige Riten und beschwört so eine Vampirin, die ihm zum Dank aber eigentlich nur ihre Zähne in den Hals bohrt. Theoretisch dürfte der Vampirpart eigentlich erst ab dann laufen, allerdings liegen bereits vorher schon ausgesaugte Leichen im Wald rum, was dezent die Frage aufwirft, wer das denn nun eigentlich gewesen sein sollte.
Später erwischt es dann auch noch mit Frieda eine der Evil Twins, was zu einigen mittelmäßigen Verwechslungsspielchen führt und den fanatischen Onkel Hexentoast zu einer schwerwiegenden (und seiner letzten) Entscheidung zwingt. Für Draculas Hexenjagd sollte man aber eine gewisse Hammer Affinität mitbringen. Außer am Ende gehen die meisten Filme des Studios mal gerade noch als Grusel, aber längst nicht mehr als Horror durch. Auch hier wird es lediglich im Showdown etwas expliziter. Die Darsteller sind in Ordnung, viel mehr aber auch nicht. Als Zeitreise in nicht so ganz aufgeklärte Zeiten mag der Film ja noch ganz nett sein, aber die Briten haben da schon besseres abgeliefert.
5/10