Die ersten Dreissig Minuten funktioniert dieser Film ganz ausgezeichnet:
Ein muskelbepackter Stripper, ehemals buddhistischer Mönch, hilft einer jungen Polizistin bei der Suche nach einem indischen Killer, der anscheinend im Zirkus zum Schlangenmenschen ausgebildet worden sein muss. Die vielen interessanten Ideen, schön choreographierten Kampfszenen und der wirklich gut funktionierende Humor, vor allem die Mofa-Szene, lassen einen schnell über eher lächerliche Einfälle wie den total unrealistisch aussehenden Muskel-Anzug des Hauptdarstellers hinweg sehen. Als jedoch der Bösewicht gefasst und die halbe Stunde damit vorbei ist, beginnt mich ein mulmiges Gefühl zu beschleichen.
Hatte ich zu Beginn noch einen Thriller, mit Drama-, Comedy- und Martial-Arts-Einschlägen erwartet, versucht sich der Film nun an einer noch abstruserern Genre-Mischung. Auf einmal findet man sich in einem völlig wirr zusammengeschusterten Pseudo-Philosophie-Trip in den Buddhismus und dessen Karma-Theorie wieder. Sowohl die Handlung, als auch der ganze Rest (Musik, Kampfszenen, Humor) verlieren sich in der Unendlichkeit der gediegenen Langeweile.
Fast scheint es, als habe man zwei oder drei Kurzfilme genommen und sie ohne großer Motivation zu einem "Gesamtkunstwerk" zusammengefügt. Was bei einem Film wie "Sin City" gelingt, bleibt hier völlig auf der Strecke. Das absolut dämliche und nichtssagende Ende setzt dem Ganzen noch die Krone der Jämmerlichkeit auf.
Fragt sich eigentlich nur noch ob die Maske derart stolz auf den Body-Anzug des Protagonisten war, oder ob das Alles nur Teil des Humors des Drehbuchauthors ist, die den Helden dazu veranlasst gerade in den letzten Minuten des Films derart oft seinem Hang zum Exhibitionismus nachzugehen. Oder wollte man dadurch etwa nur über die furchtbaren Schwächen der Handlung hinwegtäuschen ? Sollte Letzteres der Fall sein - es hat nicht funktioniert. Weder optisch, noch akustisch noch in irgendeiner anderen Art und Weise ansprechender Film.