Wahnvorstellungen und fürchterliche Schmerzen treiben die junge Elisabeth in einen brutalen Selbstmord. Die Polizei verdächtigt zunächst ihren ahnungslosen Freund des Mordes. Nur Privatdetektiv Jack “Extralarge” Costello und sein Assistent Dumas sind misstrauisch und nehmen die Ermittlungen auf. Sie dringen immer tiefer in die geheimen Mythen und Rituale einer längst vergessenen Schlangensekte vor. Wurde Elizabeth das Opfer eines todbringenden Voodoo-Fluches?
Bei der Krimiserie Extralarge frage ich mich immer ob die beiden Protagonisten in den Drehpausen ihre Filmpartner aus erfolgreicheren Tagen Terence Hill und Don Johnson vermissen. Hier sind die Charaktere klar verteilt, XXXL Jack ist der Kopf und harte Part des Duos, während der Miami Vice Veteran Dumas eher für die Laufarbeit und flotten Sprüche zuständig ist. Die meisten Filme sind dabei eher von der leichten Sorte, serviert mit einem humorigen Unterton, aber doch eher nichts, das man im Filmmuseum in einer Einzelvitrine aufbewahren müßte.
Hier wird es aber sogar ein wenig übersinnlich, den die beiden Privat Eyes geraten gleichzeitig an zwei Fälle die bei zu einer fanatischen Voodoo-Sekte führen. Erschwerend kommt noch hinzu das sich Joe mit einer schweren Erkältung rumschlagen muß (Erkältung in Miami???? Gibt es so was? So was kostet schon mal Glaubwürdigkeitspunkte).
Allein der Beginn ist schon ziemlich schräg, da schreit eine Frau, die mit ihrem Love im Auto unterwegs ist, vor Schmerzen, Schnitt auf Voodoogefuchtel und anschließend stößt sie sich ein Messer in den Leib (sieht man außerhalb von Samuraifilmen ja eher selten)und gleichzeitig verschwindet eine andere junge Frau. Zwischendurch wird sogar Dumas selbst verzaubert und erdolcht fast jene Dame bei einer nächtlichen Zeremonie, aber am Ende ist wie immer doch alles in Ordnung.
Wer hinter dem ganzen Hokus Pokus steckt ist dabei leicht zu erraten, da es einfach nur der Offensichtlichste der Nebenfiguren ist. Dafür darf man doch erstaunt sein, wer von den vorgestellten Figuren sich noch in die Mitgliederliste des Kultes eingetragen hat (und das sind eine Menge), insofern ist die Auflösung dann doch wieder überraschend.
Weniger glaubwürdig dafür die kurze Kampfeinlage von Bud Spencer gegen einen jungen Kerl. Extralarge hat ja in etwa die Beweglichkeit eines Feuerhydranten, siegt aber vermutlich deswegen, weil er die Schläge des jungen Kontrahenten durch seine stets zugekniffenen Augen gar nicht bemerkt. Dafür kommen die Fans des alten Spencers seine bewährten doppelten Ohrschellen zu sehen und den bekannten mit-der-Faust-von-oben-voll-druff-auf-den-Dez als finishing Move.
Das ist im Grunde solide Krimikost, erwartungsgemäß ohne viel Action und Krawall, kommt aber trotzdem unterhaltsam über die Zeit. Fast so ähnlich wie Ein Fall für zwei, nur mit besserem Wetter.
6/10