Am Tag ihrer geplanten Hochzeit überfallen die Schergen des despotischen Arrakur das Dorf der Barbaren-Königin Amethea, entfüren deren Verlobten Argan und metzeln den Großteil der Bewohner einfach nieder. Zusammen mit einigen weiteren überlebenden Kriegerinnen macht sich Amethea daraufhin auf in Richtung von Arrakurs Festung, um ihren Liebsten zu befreien, der nun zur Belustigung des Volkes als Gladiator bis zum Tod kämpfen soll. Nach ihrer Ankunft landen die Barbarinnen allerdings zuerstmal als Liebes-Sklavinnen im Harem oder direkt im Folterkeller. Schließlich gelingt es Amethea aber doch noch, mit der Unterstützung einiger Untergrund-Kämpfer eine knappe Revolution loszutreten und Arrakurs Schreckens-Herrschaft zu beenden. Ende gut, alles gut. Roger Corman hatte als Produzent ja schon immer einen guten Riecher, wenn es darum ging, die Zeichen der Zeit zu erkennen und schnell mit seinen B-Streifen auf einen sich anbahnenden Trend mit aufzuspringen und so verwundert es einen nicht, dass er bereits zu Beginn der 80er Jahre (und dann auch immer wieder mal den Rest der Dekade hindurch) mit kleineren Fantasy-Filmchen am Start gewesen ist, um ein wenig auf der durch den Schwarzenegger-Hit "Conan, der Barbar" ausgelösten Sword & Sorcery- und Barbarenfilm-Welle mitzusurfen. Das vorliegende Exemplar hat er von Regisseur Héctor Olivera vor Ort in Argentinien runterkurbeln lassen und dafür gesorgt, dass die zuvor durch eine Sandhal Bergman-like Nebenrolle in "Deathstalker - Der Todesjäger" auffällig gewordene Lana Clarkson mal flugs ihr eigenes Star-Vehikel erhält. Im Ergebnis dabei 'rumgekommen ist ein hammerharter Trash mit erhöhtem Sleaze-Faktor, der ein paar heiße Vermutungen bestätigt, die einem bislang über Barbaren-Bräute so im Hirn umhergegangen sind: die waren knackig-braungebrannt wie kalifornische Beach-Bunnies, sind immerzu mit perfektem Make-Up und krassen 80er-Frisen herumgelaufen (die hochtoupierte Dauerwelle der späteren "Stripped to Kill"- und "Carrie 2 - Die Rache"-Regisseurin Katt Shea, die hier in 'ner Nebenrolle als Darstellerin vor der Kamera agiert, muss man echt gesehen haben!) und vergewaltigt werden ist für die Alltag und ungefähr so, als würde man sich einfach nur zur Begrüßung die Hand geben. So gibt es dann wirklich vieles, worüber man sich hier gepflegt aufregen könnte... dass "Barbarian Queen" dem Schundfilm-Connaisseur aber trotzdem irgendwie ganz gut gefallen kann, liegt einerseits an der ungeniert zur Schau gestellten Schmierlappigkeit des Ganzen, mit der dem Zuschauer die billigen Nudity-Schauwerte um die Ohren gehauen werden (es dauert echt keine sechzig Sekunden, bis die ersten blanken Titten in die Kamera gehalten werden und da sollen bis zum Abspann noch VIELE folgen), und zum anderen halt an Lana Clarkson selbst, die dem, was man sich spontan so unter dem Begriff "Barbarian Queen" vorstellen würde, tatsächlich schon recht nahe kommt und als einzige Aktrice hier auch so aussieht, als könnte sie direkt aus dem Boris Vallejo-Poster-Artwork gestiegen sein. Dafür hapert es halt - erwartungsgemäß - an den Spezial-Effekten (abgesehen von ein bisschen roter Farbe als Kunstblut-Ersatz praktisch nicht vorhanden) und was die Action anbelangt, denn die groß angekündigte Revolution wird zum Ende in sechs oder sieben Minuten mit ein bisschen Schwert-Gefuchtel und vielen herumstolpernden Statisten über die Bühne gebracht. Aber immerhin: Mit knappen 70 Minuten Laufzeit ist "Barbarian Queen" wirklich absolut fettfrei und liefert vermutlich mit nur einem winzigen Bruchteil von dessen Budget wesentlich bessere schlechte Unterhaltung als "Red Sonja", das Hollywood-Barbaren-Spektakel mit weiblicher Titelrolle von 1985. Dosenbier-Empfehlung!
6/10