Der Serienkiller Max dreht mit seinem Assistenten einen Film über sein Schaffen, mit dem er dem Publikum zeigt, was es vermeintlich ohnehin sehen will, denn er positioniert seinen Amateurfilm zwischen anderen Horrorfilmen in der Videothek. Was die zu sehen bekommen, also "The Last Horror Movie", entpuppt sich schon schnell als billiges Rip-Off von dem Kultklassiker "Mann beißt Hund", der nur leider allzu wenig zu unterhalten vermag. Kevin Howarth in der Rolle des Psychopathen Max wirkt nicht gerade wie ein Sympathieträger, jedoch auch nicht wie ein stimmiger Antiheld mit Persönlichkeit, was charakteristisch für den ganzen Film ist. Der Londoner Indiefilmer Julian Richards schafft es nur für wenige Minuten, die Neugier des Zuschauers zu erwecken, wenn dem die Frage aufgedrängt wird, warum er denn weiter Anteil an den Grausamkeiten des Videos haben will. Der Betrachter als moralisch verwerflicher Voyeur und die Medien in ihrer abgrundtief schlechten Blutrünstigkeit, das gab es alles schon des öfteren und selbst Oliver Stones "Natural Born Killers" wirkt dagegen wie ein hintersinniges Werk. "The Last Horror Movie" krankt vor allem an der aufgesetzten Attitüde, die als Krönung noch den Konsumenten auf billige Art miteinbeziehen will, um ihm als potentielles Opfer Angst zu machen. Mit der Angst ist es allerdings nicht weit her, durchsichtig und plakativ setzt man sich vom Arthouse-Streifen "Mann Beißt Hund" ab, der dazu sogar noch zitiert wird. Eine vermeintliche Gesellschaftskritik oder ein Gewissenskonflikt mit dem gebotenen Pseudo-Snuff läuft gewaltig ins Leere, statt dessen macht sich bei den mäßigen Monologen des mad man immer mehr Langeweile statt Betroffenheit breit. Mit einfachen Mitteln gefilmt gibt es die üblichen Spielchen mit Handkamera, mal mit Stativ und mal verwackelt zu sehen, dramaturgisch mutet das wie ein langer und vor allem zu ruhiger Fluss an. Wer aufgrund der Ankündigungen ein brutales und vor allem blutiges Werk erwartet, wird mit eher schlechten als rechten Tricks die simple Umgehung von echten SFX bemerken, tatsächlich zu sehen gibt es nicht viel Spektakuläres. Was übrig bleibt ist ein Versuch, den Zuschauer auf die plumpe Art mit sich selbst zu konfrontieren, selbst wenn irgendwann keiner mehr so recht zuhören mag. Denn die Figur des Max ist weder exaltiert smart wie Bateman aus "American Psycho" noch krude belustigend wie die schlichte, doch treffende Figur des Benoit aus "Mann Beißt Hund", der diesen unterdurchschnittlichen Streifen um Klassen in seiner Originärität übertrifft. Die Nebenrollen sind da mit den typisch britischen Charakteren noch fast interessanter, leider blitzt nur in wenigen Situationen der schwarze Humor von der Insel auf oder ein Dialog, der es wert ist, darüber kurz nachzudenken, der Rest ist redundanter Käse.
Fazit: Muß man nicht gesehen haben, denn der Inhalt des Ganzen, nämlich die Glaubhaftigkeit des Gezeigten, fehlt offensichtlich. 3/10 Punkten