Review

Ein böses und intelligentes kleines Filmchen, das uns die Engländer hier auftischen.
Leute, die aufgrund des Titels wirklich einen Horrorfilm erwarten, werden enttäuscht sein, denn das ist "The Last Horror Movie" definitiv nicht. Vielmehr ist er ein fast schon einzigartiges Experiment zwischen Film und Zuschauer. Der Zuschauer selbst wird immer mehr zum Spielball von Hauptakteur Max und wird durch die vielen schweren existenzialistischen Fragen, mit denen Max einen unerbittlich löchert, immer hilfloser und unsicherer in seinem eigenen Tun und Denken. Die Parallele im Film dazu bietet Max's Assistent, der weniger eine Figur ist, als ein Spiegel für den Zuschauer.

All das trägt dazu bei, dass der Film trotz fehlender expliziter blutiger Gewalt (dazu muss ich jedoch sagen, dass ich die deutsche, geschnittene Version gesehen habe) schwer zu verdauen sein könnte und durchaus nicht jedermanns Sache sein wird.
Mich hat das Fehlen von blutigen Effekten zumindest nicht gestört, da es nicht wichtig für die Aussage des Films ist. Ähnlich wie in Noè's "Menschenfeind" kommt die bittere Erkenntnis über die Sinnlosigkeit vieler geselllschaftlicher Zwänge mit dem Dampfhammer. Wobei TLHM aber deutlich "optimistischer" ans Werk geht und ohne die harten Szenen von Noè's Film auskommt.

Klar kann man Ähnlichkeiten mit "Mann beißt Hund" nicht von der Hand weisen, jedoch wird der Zuschauer hier noch mehr mit in alles hineingezogen. So dass von einem Abklatsch meiner Meinung nach nicht die rede sein kann.
Oft erinnert der Film eher an den deutschen "Muxmäuschenstill".

Unterm Strich bleibt ein innovativer, kurz-knackiger Film, der sich nicht verstecken brauch und seine 9/10 Punkten wohl verdient hat.

Details
Ähnliche Filme