Mocumentaries sind ja immer was Schönes. Die dokumentarische Darstellung einer fiktiven Realität ist für Satiren meist besser geeignet als das übliche Spielfilmschema. "The Last Horror Movie" geht dabei noch einen Schritt weiter und verknüpft diese fiktive Realität auf unvergleichbare Weise mit unserem Leben und hinterlässt einige unbequeme Fragen.
Zu Anfang des Films sehen wir eine Filmszene, wie sie sicher jeder irgendwo schon geshen hat: Eine Putzfrau arbeitet allein in einem Restaurant, bekommt einen Anruf, bei dem an der anderen Leitung allerdings nur merkwürdige Geräusche zu hören sind und wird unerwartet von einem Psychopathen erstochen. In diesem Moment wird das Altbekannte unterbrochen von etwas ganz Neuem: Es fängt auf einmal ein neuer Film an. Ein selbstgedrehter Amateurfilm von und mit Max, dem wir nun für den Rest des Films ausgesetzt sind.
Max ist ein stilvoller, sympathischer Mann, beruflich Hochzeitsfotograf. Wir sehen ihn als kinderlieben Hobbykoch mit engen Verbindungen zu Familie und Freunden. Jedenfalls ist das die Fasade, die diese zu sehen bekommen. Wir verfolgen ihn bei seiner Freizeitbeschäftigung: Dem kaltblütigen und willkürlichen Ermorden von Leuten, natürlich immer mit der Kamera dabei.
"The Last Horror Movie" belässt es allerdings bei seinen grausamen und drastischen Gewaltszenen, sondern benutzt diese um sich selbst zu hinterfragen. Warum sehen wir uns das an und lassen uns davon unterhalten, wenn wir es doch eigentlich als unmenschlich emfpinden müssten? Max spricht den Zuschauer persönlich an und entlarvt diesen als Voyeur. Gleichzeitig legitimiert er seine Taten, indem er das einzelne Menschenleben am revolutionären Charakter seines Projektes misst. Der Zuschauer sagt dieser Aussage unbewusst und ungewollt zu, denn schließlich wollen wir ja sehen wie der Film weiterverläuft.
Der Film ist ohne Frage ein meisterwerk. Unbequem, ungeschönt und wirklich unnachahmlich in seinem Konzept. Nach Vergleichbarem kann man lange suchen. Ein, im wahrsten Sinne des Wortes, ansprechender Film.