Nachdem das Horrorfanzine Fangoria nun schon mehrere eigenproduzierte, annehmbare Filme veröffentlichte, war es nur eine Frage der Zeit, wann andere nachziehen würden. "Flesh for the beast" ist zwar keine Publikation eines Horrorfanzines, sondern eines Labels das ebenfalls Horror als Schwerpunkt hat. Der Film hat ein nur zu sehr oft durchgekautes Thema: Paranormalexperten kommen im Auftrag eines zwielichtigen Besitzers in ein Haus wo dämonische Kräfte walten. Leider aufgrund vieler Mängel nur mäßig.
Die Eingangssequenz ist eine atmosphärisch dichte Hetzjagd zweier Männer durch enge, tiefe Gewölbe. Doch Überlebende gibt es nicht - der Feind ist unsichtbar, aber mächtig. Denn der Okkultist Alfred Fischer führte einst in dem Gemäuer schwarze Messen durch, in denen sich die bösen Geister in den Körpern der geopferten Jungfrauen einnisteten. Nun ein Jahrhundert später kommen die besagten Paranormalexperten in dieses Haus. Dafür das sie dem jetzigen Schloßherrn quasi die Dämonen aus dem Haus holen, bekommt ihre Organisation eine großzügige Spende; nebenbei wollen sie noch für das TV einen Bericht machen...lassen sich die Dämonen mehr als nur ins Video bannen?
Schade; viel wurde verspielt und das im wahrsten Sinne. Denn die Darsteller, lassen wir einmal die Cameos von Carolin Munroe (Maniac) und Aldo Sanbrell (der Bösewicht) außen vor, so sind die restlichen Darsteller unpassend gewählt. Vor allem reagieren sie (wie so oft) äußerst unlogisch und wirklich interessante Dialoge darf man auch nicht erwarten. Schade denn so wird die Geschichte nur bruchstückhaft wiedergegeben.
Vielleicht mit der blonden Parapsychologin könnte man sich anfreunden, deren Part zwar Anfangs etwas zu kurz kommt, jedoch dafür das Finale umso interessanter gestaltet. Der Rest der Charaktere sind oberflächlich und uninteressant.Fast so wie die Story, die zwar die Thematiken Paranormales, Spukhaus und Dämonenfilm aufgreift, leider doch nichts wirklich überragendes daraus macht.
Wirklich "neu" ist die Handlung ja nicht, dafür aber gut und stimmig umgesetzt. Dafür wurde augenscheinlich vorwiegend in dem Anfangs gezeigten Prunkbau gedreht, auch Ausstattung und Beleuchtung passen meistens. Der Film ist so ziemlich von Anfang an stellenweise sehr düster und die Schockeffekte gut eingebunden, wenn auch nicht immer sehr überraschend und etwas spärlich gesät. Denn für einen Spukhausfilm wird zuwenig gespukt. Aber wir haben ja noch die Dämonen - in Gestalt der jungen Mädchen, die durchaus optisch annehmbar sind - zunächst.
Diese Szenen sind etwas anders als der Rest. Es wird aufgehellt, die oftmals angerotteten Räume bergen auf einmal zauberhafte Mädchen die sich nach wenigen Wortwechseln entkleiden und dann mit den Darstellern vergnügen. Hier läuft es trotz Längen aber gesittet ab - der Akt wird nicht vertieft. Dafür jedoch die Klauen der in Sekundenschnelle verwandelten Dämoninnen in die Körper anderer. Dies geschieht dann auch äußerst blutig.
Klares Highligt des Films dann die Effekte.
Leider sind diese dann Anfangs etwas spärlich, der erste Mord nach einer halben Stunde, dazu im Off. Auch weitere graphische Darstellungen bleiben uns vorerst erspart bis dann in der zweiten Filmhälfte ziemlich angezogen werden.
Trotzdem bleiben sie für jedenfalls optisch nur im Durchschnitt, wenn stellenweise auch sehr hart. Unter anderem gibt es eine nette Hommage an Fulcis "Brechszene" aus "Gates of Hell". Wirkliches Horrorfeeling kommt aber in diesen Szenen nicht auf, sind die Masken der Dämoninnen nicht wirklich überragend. Viel besser sehen schon die Zombies aus, die aber eine untergeordnete Rolle haben;
nicht einmal fressen dürfe sie.
Und mehr passiert leider auch nicht. Ausgenommen ein paar netten optischen Ideen, der passablen Inszenierung und der Location gibt sich der Film nicht viel. Interessant die Idee der Dämonen, die getrennt agierenden Leute die sich über Headseats unterhalten und die sie getötet haben "weitersprechen zu lassen", aber nicht wirklich spannungsfördernd. Die metalllastige Untermalung gibt den Goreszenen Pfiff, ist auch sonst sehr gute filmische Untermalung und klingt teilweise selber etwas psychedelisch.
Fazit: Trotz der unredlichen Darsteller ist diese Low-Budget-Produktion zeitweilig unterhaltsam. Die Atmosphäre stimmt, die Zombiemasken und Blutmasken gehen in Ordnung und auch die eine Morphingsequenz wurde für die gegebenen Mittel zufriedenstellend umgesetzt. Mehr darf man leider nicht erwarten - schade.
5,5