Kino aus Korea: das ist meistens etwas anderes als das bekannte Hollywood-Popcorn-Kino. Deswegen gefallen mir in der Regel die koreanischen Interpretationen so gut. Dass dies auch für Science-Fiction zutrifft, beweist dieser Film.
Vorweg mein einziger negative Kritikpunkt am Film: teilweise ist die Handlung nicht völlig logisch nachvollziehbar. Man könnte darauf erwidern: ist sie bei fast keinem Film, vor allem nicht im Science-Fiction-Bereich, und man hätte Recht. Deswegen gibt es einen Punkt Abzug.
Die äußerst intensive melancholische Grundstimmung, die bekanntlich in den meisten koreanischen (und japanischen) Filmen vorherrscht, trägt hier eine romantische und vor allem dramatische Science-Fiction-Geschichte, was zu einer famosen Mischung wird. So was habe ich noch nicht erlebt. Freunde der Melancholie dürften angetan sein. Wem melancholische Geschichten zu schaffen machen, was in unserer westlichen Spaßgesellschaft oft der Fall ist, wird sich auch bei diesem Film schwer tun: der Film ist und bleibt traurig. (Nicht so traurig wie der geniale "Lover's Concerto", aber trauriger als der ist praktisch unmöglich.)
Die Action-Sequenzen sind dünn gesät, was jedoch die Stimmung des Films eher hebt: man wird nicht durch Nebensächlichkeiten abgelenkt. Dafür ist die Action dann vom Feinsten: Korea braucht sich nicht mehr hinter Hollywood zu verstecken, was die Tricktechnik angeht (Inhaltlich haben sie die die USA schon lange hinter sich gelassen). Sowohl die computer-animierten Sequenzen als auch die konventionellen Spezialeffekte überzeugen völlig.
Die Schauspieler sind jung, aber gut. Vor allem die Hauptdarsteller, die schon in anderen Filmen glänzten.
Also: entgegen dem allgemeinen Tenor der Bewertern hier, kann ich den Film sehr empfehlen.