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Der Börsenmakler Eric hat dem Mafioso Lombardi fünf Millionen Dollar gezockt und es irgendwie geschafft, im Anschluss daran unterzutauchen... doch nun sind ihm die Gangster auf die Schliche gekommen. Lombardi lässt Erics unwissende Ehefrau Susan von seinen Leuten entführen und droht mit ihrer Ermordung, falls ihm die Kohle nicht wieder ausgehändigt wird. Eric fällt daraufhin kein besserer Plan ein, als gemeinsam mit Susans Ex-Mann, dem hartärschigen Cop Jeff - der übrigens immer noch Gefühle für seine Verflossene hegt - das Hochhaus, in dem sie gefangen gehalten wird, zu infiltrieren und mit schwerer Artillerie einen Befreiungs-Versuch zu starten... "Der Planet Saturn lässt schön grüßen"-Regisseur William Sachs bleibt weiterhin dem B-Film-Metier treu und liefert mit "Concrete War" ein ziemlich unverholenes "Stirb Langsam"-Plagiat ab, das da allerdings für die komplette Genre-Dröhnung auch noch mit einigen "Lethal Weapon"-artigen Buddy-Elementen gepimpt wurde... wobei das Gezanke zwischen Michael Paré in der Bruce Willis-Rolle und No-Name-Actor Robert Pucci aber selbstverständlich nicht die Qualität des Zusammenspiels von Mel Gibson und Danny Glover erreicht und auch Bobbi Di Cicco als Lombardi mal echt kein zweiter Alan Rickman ist. Das finale Resultat des Rundumklaus rangiert dann wie erwartet in jeder nur denkbaren Beziehung mehrere Etagen unter den genannten Vorbildern, aber immerhin hat es ausgereicht, um einigermaßen zufriedenstellend 80 Minuten vollzumachen, ohne dass man von der Langeweile übermannt wird. Sachs' Regie-Leistung beschränkt sich dabei darauf, so manche Ballerei durch den freigiebigen Einsatz von Zeitlupen zu zerdehnen, was hier allerdings lediglich zur Streckung der Laufzeit dient und kein Ausdruck eines Stilwillens à la John Woo oder Brian De Palma ist. Die Action haut einen ergo nicht vom Hocker und die Sets und Kulissen sind ebenso unansehnlich wie das gesamte Ambiente ranzig ist, doch dafür schleichen sich im weiteren Verlauf der Minimal-Handlung einige ironische Details in den Streifen ein (zum Beispiel, wenn das Blut eines von Kugeln durchsiebten Henchman auf 'ne Leinwand spritzt, was von Michael Paré mit einem Kommentar in Richtung moderne Kunst quittiert wird), die den Schluss zulassen, dass die Doppeldeutigkeit des Titels eventuell kein Versehen gewesen ist, sondern durchaus beabsichtigt war... und letztendlich ist es dieses gewisse Augenzwinkern, das den Streifen doch irgendwie sympathisch macht. Ergo: Man kann es in der Schublade (sprich: Action-Ramsch für's unterste Videotheken-Regal) bestimmt besser treffen, aber sicherlich auch viel schlechter! Shannon Tweed gibt die Damsel in Distress und ist hier primär für eine einleitende Sex-Szene gut, bei der ihre optischen Vorzüge hübsch ins rechte Licht gerückt werden und die schonmal die Richtung weist, die ihre Schauspiel-Karriere mit zahllosen billigen Direct-to-Video-Erotik-Thrillern in den 90ern nehmen wird.

5/10

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