So, nun hat es John Carl Buechlers "Miners Massacre" auch in unsere Landen geschafft. Ob dies nun eine Bereicherung für uns ist, muß wohl jeder selber entscheiden.
Buechler, der schon den 7ten Teil von Freitag der 13te "Jason im Blutrausch" recht ansehnlich inszenierte, steckte jedoch hier etwas im Kreativloch.
Das ansprechende Cover läßt auf einen ordentlichen Slasher hoffen, was aber leider nur zum Teil zutrifft.
Wer gehofft hatte, hier würde ein "Jason"-Klon im Minenoutfit diverse Camper im Outlaw dezimieren, muß sich eines besseren belehren lassen.
Die Story ist eigentlich recht platt.
Jemand findet in einer Mine Gold und ehe man sich versieht, wird der verstorbende Jeremiah Stone, selbsternannter Besitzer der Mine und des Goldes wieder lebendig.
Stone, damals von aufgebrachten (Dorf)-Bewohnern zur Strecke gebracht, möchte nicht, daß sein Gold in andere Hände fällt, also wird jeder dezimiert, der in die nähe der Mine kommt oder sogar Gold findet.
Jedoch wird die Schwester des ermordeten Bruders, der bereits Gold gefunden hat und von Stone in die ewigen Jagdgründe geschickt wurde, auf das Gold aufmerksam, da Brüderlein ihr ein Stück Gold im Vorfeld geschickt hat, samt Lageplan des Goldes und der Mine.
Also werden die restlichen Freunde reaktiviert und los gehts mit Sack und Pack zur Goldsuche.
Dort angekommen stellt man dann recht schnell fest, daß das mit dem Gold aneignen nicht so verläuft, wie man sich das gedacht hat.
Denn Stone versucht dies mit allen Mitteln zu verhindern.
Aber leider gehört zu seinen primären Mitteln lediglich eine Spitzhacke, Sichel und Spaten.
Eigesetzt werden diese auch und zwar zum dezimieren der Goldsammler.
So wird die Spitzhacke dazu benutzt, den Bauch etwas aufzuschlitzen, der Spaten wird einer im Auto sitzenen Protagonistin in den Kopf geworfen und mit der Sichel werden Hälse aufgeschlitzt.
Dies wirkt zwar durch die schnellen Schnitte nicht zu splatterig, machen aber durchaus Laune.
Stone selber erinnert vom Outfit her etwas an den "Jeepers Creepers". Auch sein Gesicht ist jetzt nicht so angsteinflößend und wirkt eher etwas lächerlich.
All zuviel macht er auch nicht, die 3-4 Morde sind schnell passiert und etwas durch die Gegend zu hüpfen und Goldsucher zu erschrecken begeistert dann doch nicht 90 Minuten.
Das Ende ist natürlich wie immer voller Klischees.
Natürlich ist da wieder jemand, der die Vorgeschichte von Stone kennt (gespielt von Karen Black) und versucht die anderen zu retten, dabei aber selber draufgeht.
Wie immer schaffen das am Ende nur 2, dem Wahnsinnigen zu entkommen und zwar genau die, von denen man es auch direkt am Anfang des Film erwartet.
Unterm Strich bleibt ein recht solider Streifen, der Backwoodslasher Freunde durchaus unterhalten kann.
Die Morde sind in Ordnung und die FSK 16 ok.
Die Schauspieler sind eher unterdurchschnittlich, allen voran Karen Black ist hier absolut fehl besetzt.
Ein John Phillip Law hat auch schon bessere Zeiten gesehen und Martin Kove ebenfalls.
Von Buechler hatte ich eigentlich nach seinem 7ten Jason etwas mehr erhofft als dieses billige Filmchen.
Auch die kurzen CGI Effekte sind jetzt nicht der Überbringer sondern dienten wohl nur rein Mittel zum Zweck, nämlich zum erwecken von Stone.
Die Atmosphäre des Films ist stellenweise ganz gut, wird aber schnell von der teils lächerlichen deutschen Sychro zerstört.
Solider Slasher, nicht mehr und auch nicht weniger.