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Schuster bleib bei deinen Leisten, heisst es immer so schön. Und John Carl Buechlers (Underground Werewolf, Freitag der 13. - Jason im Blutrausch) Filmographie bestätigt das. Als Regisseur liefert er größtenteils unterirdische Ware ab, ist er jedoch für die F/X verantwortlich, so hat er seine Arbeit stets im Griff. "Curse of the Forty-Niner" stellt leider auch keinen Aufwärtstrend da und reiht sich nahtlos im Unterdurchschnitt ein.

1854: Jeremiah Stone (Vernon Wells) fand in den Bergen eine Menge Gold, welches ihm die Dorfbewohner stahlen. Daraufhin lief Jeremiah Amok und tötete jeden, der ihm über den Weg lief, bevor er erschossen wurde. Sein Gold belegte er vorher mit einem Fluch.
Nun hat Nick Berman (Sean Hines) die Karte zum Gold von Jeremiah gefunden. Er schickt sie seiner Schwester Claire (Carrie Bradac), die sich sofort mit ihren Freunden auf den Weg macht. Doch als Claire in der ehemaligen Goldgräber-Gegend ankommt, ist ihr Bruder spurlos verschwunden. Sie suchen auf eigene Faust das Gold und werden sogar fündig, doch damit haben sie den Zorn von Jeremiah Stone auf sich gezogen, der als Zombie sofort Jagd auf die gierige Bande macht.

Das größte Manko hier sind die schlechten Darsteller. Man wirbt hier dreist mit John Phillip Law (Blood Moon, Open Season) und Karen Black (Invasion vom Mars, Children of the Night), doch die Beiden haben nur eine kleine Nebenrolle, genauso Martin Kove (Shootfighter, Karate Kid III) und Vernon Wells (Phantom Kommando, Hard Attack). Nur der kurze Auftritt von Richard Lynch (Invasion U.S.A., One Man Force) kann sich sehen lassen. Doch die Jungdarsteller wissen uns wieder sehr schnell zu nerven. Stets einen dummen Spruch auf den Lippen, sexbesessen und geldgierig. Man nehme nur mal die unnützen Zankereien zu Beginn, zwischen Axl (Stephen Wastell) und seiner keifenden Flamme. Aber "Curse of the Forty-Niner" kommt recht zügig in die Gänge. Schon kurz nach der Titelmelodie steigt Jeremiah aus seinem Grab, da Nick einen Goldklumpen von seinem Schatz gestohlen hat. Nick wird sofort in die ewigen Jagdgründe befördert, erst daraufhin lernen wir Claire und ihre Freunde kennen. Zwischen den Morden ist leider pure Langeweile angesagt. Jegliche Warnungen in den Wind kickend nehmen die Teenies die Suche nach dem Gold auf. Das steht einfach mitten in einem kleinen Minenschaft, völlig unglaubwürdig, dass es hier schon seit 1854 liegt. Jeder Anfänger könnte dieses Versteck ausmachen.

Doch Jeremiah versteht keinen Spass, wenn es um sein Gold geht, in einer Rückblende erzählt uns Buechler, wie Jeremiah zu Tode kam. Nun macht er mit Hut, schwarzem Mantel und Spitzhacke Jagd auf die Diebe. Und für eine FSK 16 Freigabe darf er sich ganz schön austoben. Auch eine Schaufel und ein Haken kommen bei den Morden zum Einsatz. Doch es mangelt stets an Spannung, so sind die vorhersehbaren Morde nur mäßig vorbereitet. Dabei hätte Buechler die richtige Kulisse. Man nehme die kleine verlassene Goldgräberstadt, die abgelegene Hütte in den Bergen, oder Tante Nellys (Karen Black) Holzhaus am See. Aber Buechler nutzt seine Kulisse kaum aus. Ab und an kommt mal eine Nebelmaschine zum Einsatz und der vergessenswerte Score kann auch nichts mehr reißen. So kann Buechler in seltenen Momenten für ein wenig Grusel sorgen, doch meist dümpelt "Curse of the Forty-Niner" vor sich. Jeremiah darf die kleine Gruppe nach dem 10 Negerlein-Prinzip dezimieren, erfreulicherweise sind die F/X komplett handmade. Doch die lahmen Hetzjagden durch die Wälder rufen eher ein Gähnen hervor, als zu unterhalten. Das Finale in der Mine kann da auch nichts mehr hinzufügen.

So bleibt ein spannungs- und überraschungsarmer Slasher mit unterirdischen Darstellern. Zwischen den Aktionen von Jeremiah herrscht meist Langeweile, immerhin sind die Morde ganz nett in Szene gesetzt. Es ist ein wenig schade um die Grundidee und die Kulisse, hier wäre deutlich mehr drin gewesen, es hätte zum Teil schon ein Regisseur gereicht, der sein Handwerk versteht.

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