Ein schönes Beispiel für das ur-amerikanische Genre des Backwoods-Films ist SEASON OF THE HUNTED. Dabei gelingt es dem 2004 erschienenen Film des New Yorkers RON SPERLING sogar, dieser mit TEXAS CHAINSAW MASSACRE zu seinem frühen Höhepunkt gelangten B-Movie Spielart ein neues Element hinzuzufügen. Nach bekanntem Schnittmuster schwerst traumatisierte Feuerwehrmänner aus NYC, denen die Traumatisierung des Einsatzes während 911 noch in den Synapsen steckt, machen sich zur Selbstfindung in die nördlichen Yankee-Backwoods von Upstate - New York auf. Die Rotwildjagd mit Pfeil und Bogen steht auf dem konservativen „back to nature by killing“- Programm. Erwartungsgemäß wird der Trupp der Städter wie einst BURT REYNOLDS und seine Freunde in BEIM STERBEN IST JEDER DER ERSTE (DELIVERANCE, USA/1971) von ansässigen Rednecks dezimiert. Und jetzt die Neuerung: Die Hinterwäldler, üble Menschenfresser übrigens, haben die Stadtmenschen per Internetanzeige(!) in ihr Reich gelockt. SEASON OF THE HUNTED ist atmosphärisch geschlossenes Genrekino, gedreht auf DV, in den Goresequenzen nicht sparsam und getragen von sauberer Charakterzeichnung, wobei die schönste Figur ein Feuerwehrmann mit Doppeltrauma (passend: der schnauzbärtige Charakterkopf Muse Watson) darstellt. Der arme Kerl ist nämlich World Trade Center Löschkraft UND Vietnamveteran. Diese amerikanische DVD ist Euch hiermit wärmstens empfohlen.