Review

Angelehnt an das Musikstück “House of the rising sun” (welches in den Endcredits noch abgespielt wird) scheint “Slaughterhouse of the rising sun” dem Titel nach wohl komödiantischen Einschlag zu haben, wobei aber eher 70er Jahre Terror Flicks wie “Texas Chainsaw Massacre” oder “Last house on the left” vage gestreift werden. So zieht der Film seine komödiantischen Elemente mehr aus bekannten Handlungen und Personen ,die hier teilweise noch ein wenig bizarrer dargestellt werden als wie in den bekannten Streifen dieser Zeit. Das dies sehr auf Kosten der Atmosphäre und Spannung geht wurde leider nicht bedacht. So schleppt sich der Film bis zum letzten Drittel sehr, kann aber dann von der psychischen Intensität für manchen Hänger entschuldigen. So heftig wie bei den alten Klassikern geht es doch leider nicht zu; Freunde von durchgeknallten Backwood-Familien werden in diesem sehr verqueren Genremix kaum auf ihre Kosten kommen.

So ganz habe ich die Story auch nicht verstanden: es geht um eine junge Frau namens Jennifer die während einer ihrer Drehs (sie ist "Schauspielerin") Visionen bekommt, ihren Partner heftigst attackiert und in die Anstalt kommt, wo sie auch weiterhin von Visionen geplagt wird. Auf Geheiß des Doktors soll sie mal rauskommen, ihre Eltern besuchen. Doch ihr Weg führt am Haus vorbei, sie schafft es nicht dort Halt zu machen. Ihrer Wege ziehend hat sie mitten in der Wüste eine Panne, wird von Rednecks attackiert, die dann von einer komischen Sekte niedergeknüppelt werden. Diese nehmen Jennifer auf, irgendwie zieht es dann alle zu einem verwunschenem Haus, in dem die Geister ermordeter Nutten angeblich spuken....

Anfangs noch im altbackenen “TCM” Style in der kalifornischen Wüste ist das Ende weitaus phantastischer, mit Geistererscheinungen, vermoderten Fluren und so weiter. Passt alles nicht wirklich zusammen, erst gähnende Leere - abgesehen von einigen netten psychedelischen Einlagen & Traumsequenzen - dann teils spannend und mysteriös; aber immer hat man ein ? im Kopf. Filmtechnisch sieht der Film aus wie in den frühen 70ern gedreht, hier wurde sich wirklich Mühe gemacht. Ein alter VW-Bus(!), grasrauchende Hippie-Kommune, deren Kostüme ganz nett sind, so was; eingebettet in wirklich hervorrange Bilder. So sind z.B. die verwaschenen Aufnahmen der Wüste stimmig...wenn auch dort nicht sonderlich viel passiert. Zwar sind die ganzen Darsteller recht ordentlich, aber das wie und warum kommt nie zum tragen - sind es nun Psychopathen oder ist gar Jennifer, die eh gerade aus der Klapse kommt, verrückt? Wird auch zum Ende hin nicht sonderlich klar, irgendwie fehlt dem Film etwas Story. Auch härtetechnisch gibt sich der Film nicht viel; Härte? Es gibt ein paar Morde die sich aber im Dunkeln und meist im Off abspielen, die aber auch kaum “hart” sind.

Ich denke solche “Backwood” Filme kann man nicht persiflieren, zumindest habe ich hier außer manchen überzeichneten Personen wenig Bezüge zu den Terror-Streifen gefunden; meist werden diese nur leicht angekratzt. Weder Fisch noch Fleisch: wenig Komödie, aber noch weniger Terror. Der Film hätte um einiges besser werden können, da die Darsteller ganz tauglich sind und auch der Regisseur einiges auf dem Kasten zu haben scheint. “Back to the roots”, zurück zu den Wurzeln des Terror-Kinos führt uns in diesem Jahr ja Rob Zombie mit seinem “Devil Rejects”, der sicher um einiges besser wird als “Slaughterhouse of the rising sun”. Schade, von dieser Vorspeise wird man leider nicht sonderlich gesättigt.

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