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„Double Team“ tut weder Regisseur Tsui Hark noch Hauptdarsteller Jean-Claude Van Damme einen Gefallen, die mit diesem Film ihren Ruf als fähige Actionmacher aufs Spiel setzen.
Jack Quinn (Jean-Claude Van Damme) ist ehemaliger US-Agent, der seinen Ruhestand an der französischen Riviera verbringen will. Allerdings wird er noch mal reaktiviert, um den Terroristen Stavros (Mickey Rourke) zur Strecke zu bringen. Die Operation mißlingt: Stavros kann nicht geschnappt werden und viele Mitglieder von Jacks Einheit werden dabei getötet. Auch Jack wird verwundet und für tot erklärt. Obwohl der Anfang vor Klischees trieft und keine besondere Originalität aufweist, ist wenigstens die Action gelungen. Bei der Verhaftung wird ganz nett geschossen und gekämpft, ehe Van Damme Mickey Rourke durch diverse Glasscheiben durchprügeln darf - nur damit dieser entkommt.
Doch dann baut „Double Team“ ganz schnell ab. Jack wird nach seinem vermeintlichen Tod auf eine Insel verfrachtet, auf der er und andere Agenten in einer Art Kommunikationscenter terroristische Aktivitäten auswerten. Seine schwangere Frau weiß nichts davon; auch sie hält Jack für verstorben. Der auf Rache sinnende Stavros (Jack tötete seinen Sohn) hinterlässt bei seinen Anschlägen nun Botschaften für Jack und droht dessen Frau zu entführen, so dass dieser fliehen und Stavros zur Strecke bringen will. In diesem Part strotzt „Double Team“ nur so vor Langeweile. Auf geradezu lächerliche B-Film-Weise trainiert Van Damme für den Gegenschlag (mit einem Eimer voller Zigarettenkippen) und das auch noch viel zu lange.

Nach diesem extrem lahmen (und überlangen) Zwischenspiel schafft Jack dann die Flucht und macht sich auf die Suche nach Stavros. Dabei versichert er sich bald die Unterstützung des Waffenhändlers Yaz (Dennis Rodman) und gemeinsam knüppeln sich die beiden durch den Rest des Films.
Die Story von „Double Team“ ist nicht besonders originell und auch nicht sehr spannend. Das muss bei Van Damme Filmen kein Hindernis sein, wenn die Action dies wieder ausgleichen kann (siehe z.B. die zweite Zusammenarbeit von Van Damme und Hark: Der bessere „Knock Off“). Doch diesen Mangel wirklich ausgleichen kann sie nicht und daher quält sich der Zuschauer mit dem zähen Plot, dem der viel zu lange und langweilige Inselaufenthalt den Rest gibt.
An Action darf man sich mal wieder auf Van Dammes typische Kloppereien einrichten. Diese sind auch gewohnt unterhaltsam, aber nur von geringer Zahl. Zudem werden sie ziemlich unmotiviert eingestreut (z.B. der holprig ins Drehbuch eingebaute Angriff auf dem Platz in Rom). So bleiben die fantastischen Fights sowie ein wenig Geballer und gute Stunts Hauptattraktion des Films.

Woran man wirklich motzen kann sie die miesen Effekte. Wenn beim Showdown im Kolosseum die lächerlichste computeranimierte Explosion aller Zeiten hochgeht, kann man einfach nur den Kopf schütteln. Weitere Tricks dieser „Güteklasse“ trüben den Spaß.
Van Damme spult sein gewohntes Programm ab, auch wenn er das schon in Filmen wie „Geballte Ladung – Double Impact“ oder „Sudden Death“ besser rüberbrachte. Dennis Rodman ist nun mal ein schauspielerischer Laie und beeindruckt am meisten mit seinen ständig wechselnden, ausgeflippten Haarkreationen. Der gealterte Mickey Rourke ist ein ganz brauchbarer Bösewicht, aber kann dem Film nicht mehr helfen.

„Double Team“ ist ein ziemlicher lahmer Film, bei dem die wenige Action den dümmlichen Plot und den großen Hänger bei den Szenen auf der Insel nur begrenzt ausgleichen kann.

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