Ärger kurz vor dem Weihnachtsfest: Santa Claus ist enttäuscht über seinen bösen Sohn Damien (Andy Dick). Als er den Unmut über seinen Sprössling äußert, wird er von selbigen sofort kaltblütig ermordet. Der böse Damien nimmt den Platz seines Vaters ein und hat ein böses Ziel: die Ausschaltung des jüdischen Weihnachtsfest Hanukkah. Die jüdische Spitze ist verzweifelt und schickt ihren Volkshelden zur Rettung des Festes: Mordechai Jefferson Carver aka The Hebrew Hammer. Zusammen mit der schönen Tochter des Judenoberhauptes, Esther (Judy Greer), und seinem Freund Mohammed (Mario van Peebles) macht der Hammer sich auf die Suche nach Evil Santa, um dessen Pläne zu durchkreuzen.
Die Story könnte glatt von einem TV-Weihnachtsmärchen für Kinder stammen...aber das Bild wird schnell zunichte gemacht. Der Hebrew Hammer ist ein Frauenheld, der auch gerne mal zur Uzi greift und dem Wörter wie "fuck" nicht unbekannt sind. Auch die anderen Protagonisten gehen nicht gerade lieb miteinander um und einige zweideutige Dialoge und derbe - manchmal schon niveaulose - Witzchen gegen alle möglichen Sozialgruppen schießen den von außen wirkenden Kinderfilm in ein Erwachsenenformat.
Die Gags dieser schrägen und derben Komödie, die kein Blatt vor den Mund nimmt, treffen leider nicht immer. Da sind viele 08/15-Schenkelklopfer und berechenbare laue Witzchen dabei, aber vor allem gen Schluss werden ein paar richtige Brüller präsentiert, die den Film gerade noch aus der unteren in die Mittelklasse boxen. Einige Sprüche der Protagonisten sind recht klasse ("Shabbat Shalom, motherfuckers!") und die Situationskomik ist zum schießen.
Das ist auch gut so, denn die altbackene Simpelstory reißt hier beim besten Willen nichts raus. Die ist etwas arg schwach und lieblos zusammengeschrieben, teilweise auch ziemlich vorhersehbar und viel zu monoton. Für eine kurzweilige Videoproduktion dann dennoch genügend, wenn auch an einigen Stellen etwas schleppend. Alles in allem werden aber Freunde von hirnloser Banalität nicht enttäuscht, und das wollte man im Endeffekt auch erreichen. Von daher: Mission geglückt.
Neben den Gags und Blödeleien hat der Film aber auch eine ganz andere Intension. Mit der bewussen Darstellung von jüdischen Klischees will der Regisseur und Drehbuchautor gegen Vorurteile ankämpfen. Irgendwo ganz versteckt findet sich ein Appell gegen Rassen- und Minderheitendiskriminierung. Aber damit ist schon wieder so indiskret umgegangen worden, dass dieser Aspekt eigentlich fast komplett untergeht.
Technisch gesehen gibt es nichts Außergewöhnliches zu sagen. Der Film bewegt sich auf deutlichem B-Niveau - und das sieht man ihm auch an. Dennoch gibt’s keine großartigen Gründe zur Klage. Wesentlich positiver ist die Darstellerriege: Adam Goldberg (aus "Soldat James Ryan"), Judy Greer und Andy Dick geben ihr Bestes für die Komödie und können mit ihrer übertriebenen Art dem Film weitere Pluspunkte bescheren. Blödelkomiker Andy Dick gibt eine klasse Show als fieser Santa ab und die talentierte Judy Greer spielt ihren Charakter perfekt. Aber dennoch scheint sie mit ihrer Rolle irgendwie unterfordert. Der Part als Esther wird ihrem Können auf keinen Fall gerecht und es ist gut zu wissen, dass sie bald in weitaus ernsteren Rollen zu sehen ist. Das soll nicht bedeuten, dass sie im Film schlecht ist (ganz im Gegenteil), aber sie ist zu größeren Projekten berufen. Was bleibt noch zu sagen? Ach ja, der Hebrew Hammer Titelsong hat es bei all seiner Stumpfsinnigkeit in sich ... ziemlich kultverdächtig!
Fazit: Durchschnittliche B-Flick Comedy, deren eigentliche Intension leider schnell in einer gewissen obligatorischen Banalität untergeht. Die durchaus begnadeten Darsteller in den Hauptrollen machen den Film immerhin für Fans der schrägen Blödelkomik sehenswert.