Kurze Kritik zum weitgehend unbekannten Film "American Gothic"
Gesehen wurde die deutsche Version von Virgin, die ungeschnitten zu sein scheint.
Cynthia hat einen kleinen Knacks, kein Wunder, da sie durch einen üblen Unfall-wenn man es so nennen möchte, ihr Kind verloren hat. Zur Erholung geht es mit einem Rudel Freunden in den Urlaub, sobald sie aus der Klapse wieder draußen ist. Nur dass das urige Flugvehikel streikt und die jungen Leutchen auf einer kleinen Insel notlanden müssen. Außer einer Hütte scheint es auf der Insel nix zu geben außer Wäldern, doch eine Recht altmodische Familie begrüßt die ungewollten Gäste. Zwar wirkt der Uralt-Stil nicht weniger seltsam auf die jungen Amis wie die "Kinder" der Gastgeber, die allesamt schon über fünfzig sein müssen, aber sich wie Kleinkinder benehmen. Auch der gottesfürchtige Vati macht mächtig Eindruck. Wie es eben so kommt, wenn man sich mit allzu netten Leuten einlässt, gehen bald die ersten der Gruppe den Jordan runter, tatsächlich sind in kürzester Zeit alle bis auf Cynthia weg vom Fenster und sie selbst fällt in ein tiefes Traumaloch, aus dem sie nur die Erinnerung an ihr eigenes totes Kind wieder hervor lockt. Kurzerhand nimmt sie an der selbstzufriedenen Freak-Familie Rache.
So kurz wird das wohl doch nicht, sorry. Reichlich ungewöhnlicher Achtziger-Film, muss ich sagen, weniger Slasher als eher Psychothrill, aber nicht wirklich raffiniert, sondern eher Terror-Filmchen, aber doch längst nicht so gemein wie das Kettensägenmassaker. Also bleibe ich bei den Tatsachen: die Aufnahmen sind allesamt sehr schön geworden, nicht flashig, sondern eben so gut wie ruhige Eighties-Aufnahmen sein konnten. Gute Darsteller, gut gelaunt geben den Rollen Leben, wobei allerdings die reinen Opfer-Rollen so blass bleiben wie in einem Freitag-Plagiat. Das Auftreten der DREI Möchtegern-Kiddies ist vielleicht ein bisschen zu viel des Guten, drei Erwachsene die als Babies rumlaufen wirken schon ein wenig albern. Die Brutalität des Geschehens ist nicht zu knapp, Großaufnahmen fehlen aber, weshalb reine Horrorfreaks enttäuscht sein werden.
Den Allround-Guckern sei der Film aber auch nicht wirklich empfohlen, weil er zu strange und etwas unappetitlich daherkommt - ein ganzer Haufen Irrer sorgt nicht unbedingt für gute Laune, meine ich. Vergleichbare Filme fallen mir tatsächlich keine ein.
Billig ist der Film nicht gemacht, er wirkt professionell, spricht nur eben keinen so richtig an.
Fazit: es wäre falsch, "Dark Paradise" als schlecht zu bezeichnen, aber man möchte ihn nicht viel mehr als einmal sehen
Gesamteindruck: 5 von 10 Punkten