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Der italienische Regisseur James Merendino (Hard Drive, Angriff aus dem Dunkeln) hält sich schon seit Anfang der 90er Jahre mit unterirdischen Billigproduktionen über Wasser, sein "Trespassing" schaffte es neben dem Fantasy Filmfest sogar in vier US-Kinos. Jedoch müsste Merendino nach neun Spielfilmen langsam wissen, wie der Hase läuft, doch auch diese klischeeträchtige Story hat er vollkommen verkorkst. Und auch wenn sie nur in Nebenrollen zu sehen sind, verstehe ich nicht warum sich Kurtwood Smith (RoboCop, Alarmstufe: Rot 2) und das ehemalige Bond-Girl Maryam D´Abo (Timelock, Shootfighter) für solch einen Schund hergeben. Merendino war auch für das Drehbuch zuständig und komponierte am Score mit, welcher das einzig brauchbare Element darstellt.

Für seine Arbeit will der Student Mark (Daniel Gillies) dem Mythos um Carl Bryce nachgehen. Der ermordete vor langer Zeit seine Eltern, seitdem scheint es auf der abgelegenen Farm zu spuken. Genauso wie Dr. Rosen (Kurtwood Smith) glaubt Mark nicht an übernatürliche Mächte und will der Sache auf den Grund gehen. Zusammen mit seinem Bruder Tyler (Clayne Crawford), seinem Kumpel Eric (Jeff Bryan Davis) und den beiden Mädels Kristy (Estella Warren) und Sharon (Ashley Scott) will er einige Zeit auf der Horrorfarm verbringen. Und tatsächlich scheint Carl noch am Leben zu sein, denn die kleine Gruppe wird bald von einem Killer mit Hundemaske terrorisiert.

Hätte man daraus einen typischen Slasher gemacht, wäre es wohl die beste Lösung gewesen. Die Story um einen verfluchten Ort, auf dem immer wieder Menschen verschwinden gab es schon zu oft. Besonders da es sich bei den Opfern wieder um doofe Studenten handelt, bei denen in jeglicher Beziehung Hopfen und Malz verloren scheint. Keiner von ihnen sticht als sympathisch heraus, die Figuren sind dem Zuschauer schlichtweg egal. Ein Mitfiebern kommt somit nicht in Frage und trotz der kurzen Laufzeit von 85 Minuten, genehmigt sich Merendino eine überlange Einleitung. Man spricht mit Dr. Rosen, fährt zu der Farm ausserhalb von New Orleans, natürlich etliche unnötige Streitgespräche inklusive. Bis das große Sterben seinen Lauf nimmt hat man die Schnauze voll von dümmlichen Dialogen und den ewig langen Schleichereien durch das Gruselhaus. Dabei wäre die altmodische, vom Wald umringte Farm genau die richtige Kulisse für einen Slasher, doch Merendino lenkt den Film in eine andere Richtung. So ist man sich lange Zeit nicht sicher, ob hier wirklich ein Killer umgeht, es in dem Haus spukt, oder die Kids sich vielleicht gegenseitig umgebracht haben.

Besonders amüsant sind die überlangen Dialoge, die man hier führt, sich aber immer noch in Lebensgefahr befindend. Da sprang man gerade dem Tod von der Schippe, doch anstatt zu fliehen beginnt man zu philisophieren was oder wer hier sein Umwesen treibt. Selbst Gorefans wird abgeraten, denn es geht relativ unblutig zur Sache, oft sind die Sets so schlecht ausgeleuchtet, dass gar nichts zu erkennen ist. Spannend will die Chose nie werden und unsere Charaktere verhalten sich so dämlich, das grenzt schon an einer Parodie. Auch halten sich die Hetzjagden durch Wald und Haus in Grenzen, immerhin untermalt durch eine passable Soundkulisse. Wer oder was jetzt hier gemordet hat, weiss wahrscheinlich nicht mal Merendino, das zu offene Ende ist ein weiteres Ärgernis. Doch richtig peinlich sind unsere Mimen, Estella Warren (Driven, Planet der Affen) und Ashley Scott (Zwölf Runden, Into the Blue) liefern eine traurige Vorstellung als weibliche Kleiderstände und sehen dabei nicht mal gut aus, ganz trurig wird es bei Daniel Gillies (Captivity, Spider-Man 2) und dem Rest des Feldes.

Komplett verkorkster Horror, der eigentlich nur über eine passende Kulisse und einen ordentlichen Score verfügt. Die Darsteller sind allesamt unterirdisch, die uninteressante Story wird völlig ad absurdum geführt und die Inszenierung ist bis auf minimale Momente spannungsfrei. Obendrein sind die wenigen Morde meist völlig unblutig, sodass man eigentlich auf ganzer Linie versagt hat.

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