Marc ist fasziniert vom Mythos des Jungen Chris, der seine Eltern brutal ermordete. 20 Jahre später sucht er mit vier Freunden das Haus jener Bluttat auf, auf dem seitdem ein Fluch liegen soll. Durchreisende, so glaubt ein Psychologe, werden besessen von der Vergangenheit. Kaum in dem verlassenen Gebäude angekommen, erleben sie unheimliche Vorkommnisse, das Haus in den Sümpfen scheint gar nicht so verlassen zu sein. Statt dessen ist die Gegend mit Tierfallen übersät und die mittlerweile verschreckten jungen Forscher werden vom Killer mit der Hundekopfmaske gejagt. Die Ungewißheit über die Existenz des Maniacs führt zu Mißtrauen innerhalb der Gruppe, die sich teilt, um dann letzlich natürlich einzeln vor dem Killer zu stehen. "Trespassing" verbrät hier eine Story, die prima in den Backwoodboom passt und in der Ausführung im Slashergenre Anleihen macht. So interessant die Geschichte auch angedacht ist, so kläglich werden andere Filme geplündert. Die Grundidee erinnert z.B. an "St. Francisville Experiment" und im letzten Drittel wird all zu offensichtlich aus "Blutgericht In Texas" geklaut, was das Zeug hält. Die Atmosphäre des Klassikers von Tobe Hooper wird hier allerdings nicht annähernd erreicht, schon gar nicht, wenn Blondchen durch den Wald gejagt wird und vom Killer mit Heckenschere (statt Kettensäge) verfolgt wird. Das wirkt wie Gunnar Hansen für Arme. Dabei bietet das düstere Haus genug Grusel, die Ausleuchtung ist oft spärlich. Die direkten Auseinandersetzungen sind wiederum nicht gerade blutig anzusehen, sondern im Off bzw. im Dunkel angedeutet, schade. Immerhin sind die männlichen Darsteller passabel,während an den beiden Weibchen (pardon, aber mehr sind die nicht) durchschnittliche Billig-Teenie-Horror-Darstellerinnen verloren gegangen sind. Die Schockeffekte reißen einen dann und wann wieder hoch, vor allem die knalligen Soundeffekte. Unterm Strich ist "Trespassing" ein Film mit Höhen und Tiefen, eigentlich schade, dass alle guten Ansätze von Atmosphäre und Spannung immer wieder verebben und nicht konsequent zum Ende gebracht wurden. Das Finale ist dann auch eher schwach nach einem durchschnittlichen Beitrag zum beliebten Subgenre mit durchgeknallten Hinterwäldlern. Ein paar verstreute Knochen machen halt noch lange keinen "Blutgericht In Texas". Besser "High Tension" gucken, denn hier wurde die Chance auf etwas Außergewöhnliches vertan.
Fazit: Uninnovativer Slasher aus dem Hinterland, eher für eingefleischte Fans als ein "must see". 5/10 Punkten