Sechs Freunde sind auf dem Weg zu einer Paddeltour in einer gottesfürchtigen Gegend, wo ihnen die Einheimischen Hinterwäldler unmissverständlich zu verstehen geben, dass man dort keine Fremden mag. Zunächst machen die Freaks noch Witzchen über einen Psychokiller oder auch Bigfoot, der sich in den Wäldern herumtreibt, den Warnungen der jungen Billy schenken sie keinen Glauben. Natürlich kommt es, wie es kommen muss und die Städter werden von einem degenerierten Killer dahingemetzelt, was keine große Überraschung ist, denn das Drehbuch schafft es permanent, schon vorher immer zu verraten, was noch kommt. So würgt sich dieser Amateurstreifen eher schlecht als recht durch die alte Story von Backwoodklassikern wie „Blutgericht In Texas“, wo alle Locals einen Dachschaden haben, in diesem Fall ist „der Junge“, wie er genannt wird, das ländliche Heilmittel, um satanische Eindringlinge zu eliminieren. Die meist unbekannten Darsteller geben sich Mühe, die Dramatik und auch die spätere Anspannung zu vermitteln, da gibt es weitaus schlechtere No-Budget-Laien. Die erste Hälfte dient in aller Ausgebreitetheit endlosen, oftmals zähen Diskussionen und Dialogen, die das etwas starre Setting nicht gerade dynamischer machen, minutenlange Streitereien sind einfach etwas viel des Geschreis und etwas wenig Aktion. Erst in der zweiten Hälfte wird der ausgewachsene Junge von der Leine gelassen und „The Undertow“ gerät zum Splatterspektakel, wie man es von diversen Subrosa-Produkten kennt. Eric Stanze rührt dazu beachtlich viel Kunstblut an, zeigt allerdings kaum wirkliche Splattereffekte, sondern meist nur die deftigen Ergebnisse. Auch in dieser Hinsicht sollte man qualitativ nicht zu viel erwarten, solides Mittelmaß trifft es wohl, wenn die Jason-Leatherface-Mixtur mit Kinderbettwäsche auf dem Kopf zuschlägt. Das sieht etwas beschämend aus, das gleiche gilt für die Kamera, die ist schlicht und eben homemade. Das größte Manko ist jedoch einfach die Trägheit, mit der die Laufzeit ausgefüllt ist, Olaf Ittenbachs „Riverplay“ bietet da mehr. Wer ganz auf die amateurtypischen Gore-Eskapaden von einem übermächtigen derangierten Killer, der mit bloßen Händen Köpfe zerquetscht und Innereien herausrupft, verzichten kann, wird ansonsten mit dem großen Vorbild „Beim Sterben Ist Jeder Der Erste“ besser und vor allem spannender unterhalten.
Fazit: Typischer Amateurstreifen, nette Ideechen und kleine Albernheiten im Wechsel, Hinterwaldterror noch einmal mit viel Kunstblut aufgewärmt. 3/10 Punkten