Nero und die Huren des römischen Reiches (1982)

Geschmacklose Aneinanderreihung unglaubwürdiger Softsexszenen und Vergewaltigungen, im Wechsel mit lächerlich wirkenden, aber brutalen Folterungen.

Dialoge, Schauspiel und Kulissen sind zum Mäusemelken. Aber genau das erwarte ich, wenn Bruno Mattei unter dem Pseudonym Vincent Dawn ein Caligula-(1979)-Rip-off anfertigt!

Gut, das hat er ja mit Caligula und Messalina (1981) schon getan, aber wenn Schauspieler und Sets bereits stehen, dann bietet es sich eben an, back to back die nahezu gleiche „Story“ mit Nero anstelle von Caligula zu wiederholen. Willkommen bei Nero und die Huren des römischen Reiches (1982).

Das „römische Reich“ besteht bei Mattei aus zwei popeligen Sets. Zu Beginn gibt es noch eine „Alibihandlung“ mit ein paar Intrigen, doch schnell verwandelt sich der Film in eine lachhaft billige Sleaze-Bombe. Nero bekommt einen Handjob von seiner Mutter, an deren Brust er nuckelt – allerdings ist seine Mutter offensichtlich genauso alt wie er... Er lässt einen Mann kastrieren (billigste Kastrationsszene ever), damit er ihn zur „Frau“ nehmen kann usw.

Also: Schockierend ist hier nichts. Und wer sich nicht für räudigste Sexploitation interessiert, wird nach wenigen Minuten vor Scham und Langeweile das Weite suchen. Der Film zieht sich, gerade in der 108:41 Minuten langen Uncut-Fassung von Cinestrange Extreme – auch ziemlich und die überdrehte Darstellung von Nero hat das Potenzial, auf Dauer zu nerven. Zudem wiederholen sich die völlig unerotischen Softsexszenen irgendwann nur noch.

Und weil das alles noch nicht schäbig genug ist, hat Mattei gegen Ende offensichtlich Filmmaterial aus irgendwelchen Sandalenfilmen hineingeschnitten, um etwas Opulenz vorzugaukeln.

Zusammenfassend: Die Handlung ist (falls vorhanden) dünn, historische Genauigkeit spielt keine Rolle. Stattdessen gibt es sexualisierte Gewalt, pseudohistorische Orgien und brutale Folterungen. Allerdings funktioniert nichts davon, weil die Umsetzung überaus erbärmlich geraten ist. Das Gesamtergebnis ist eine bodenlose Farce, die mich gerade wegen ihrer Dreistigkeit fasziniert.

Nach Sichtung dieses Schunds empfehle ich eine eiskalte Dusche, um den Schmutz loszuwerden ;-)