Inhalt:
Japan, eingangs des 19. Jahrhunderts, zur Zeit des Tokugawa-Shogunats, als die Samurai das Land beherrschten.
Ein herrenloser Samurai, ein Ronin (Toshiro Mifune), erhält gegen eine hohe Entlohnung einen äußerst ominösen und geheimnisvollen Auftrag.
Dieser führt ihn und eine junge Frau, Okuni (Ruriko Asaoka), die er zuvor auf seinem Weg vor ihrem gewaltätigen Ehemann rettete, in einen Gasthof am Sanshuu-Gebirgspass.
Hier soll er die weiteren Entwicklungen abwarten, dann würde sich ihm offenbaren, wie sein Auftrag weitergehen soll.
Okuni verdingt sich als Aushilfe in diesem Gasthof, der von der jungen Oyuki (Mika Kitagawa) und ihrem Großvater geführt wird. Unter den teils zwielichtig wirkenden Gästen in diesem Haus befinden sich ein ehemaliger Arzt namens Gentetsu (Shintaro Katsu), ein umher vagabundierender Glücksritter namens Yataro (Yujiro Ishihara) und ein durch einen Kampf zuvor gesundheitlich gehandicapter Polizei-Agent, Ibuki (Kinnosuke Nakamura) mit seinem Gefangenen Tatsu.
Der Polizei-Agent wird schon bald von Männern die sich als Beamte ausgeben und den Gefangenen befreien wollen, überfallen, doch wird dies vereitelt.
Dann trifft noch eine Gruppe von Trommlern im Gasthof ein, die an einem Festival in der Nähe teilnehmen wollen.
Schließlich wird Tatsu, der Gefangene Ibukis, doch von skrupellosen Gangstern freigesetzt.
Nunmehr offenbart sich, dass der Ronin diesen Yakuzas bei einem Raubüberfall auf einen Gold-Transport des Shoguns, behilflich sein soll.
Als der Ronin zudem alle Gäste töten soll, sich herausstellt dass der Auftraggeber insbesondere Gentetsu liquidiert sehen wollte, und letztlich der Gold-Treck den Gebirgspass erreicht, eskalliert die Situation.
Ein blutiger Kampf auf Leben oder Tod ist unausweichlich..., ein gnadenloser Show-Down nimmt nunmehr seinen Lauf...!
Kritik:
Im Jahre 1970 drehte Regisseur Hiroshi Inagaki dieses überaus gedehnt-subtile Chanbara-Drama für die Studios von "Toho".
Eine düstere Atmosphäre, eine überwiegend fast bleierne Farbgebung und eher eine "dunkle" Bildsprache, dazu eine zäh fließende Handlung die sich über 118 Minuten langzieht, endlose Dialogisierungen, und fast unmotiviert wirkende Darsteller:Innen "zeichnen" das Werk von Inagaki ´aus´.
Das ist über weite Phasen denn für den Betrachter ermüdend, viel zu langatmig in Szene gesetzt, und langweilig.
Tja, das muss man so hart sagen.
Das Ganze soll wohl äußerst subtil eine gewisse Spannung aufbauen, ja das merkt man noch irgenwie.
Aber das hätte man wesentlich geraffter, taffer und strickter inszenieren müssen. So sind die Längen die dieser Chanbara hat leider DAS Manko dieses Films, der zwar durchaus ambitioniert-bemüht erscheinen will, aber die Geduld und das Sitzfleisch des Betrachters denn eher (über)stapaziert.
Positiv ist hier der visuelle Background, wenn es denn raus geht, außerhalb dieses eher schummrigen Gasthofs im Gebirge, in dem sich allerdings das Meiste abspielt.
Verschneite Berge..., ja Schnee ist im Eastern wie im Chanbara ja immer ein Garant für atmosphärische Bilder (wie das Meer), und so ist das auch hier.
Dies, wie auch die Kenjutsu-Fightaction im zweigeteilten Show-Down nach fast 110 Minuten eher zäher Laufzeit, reißen noch ein bissel was raus, immerhin.
Tja, leider ein etwas langweiliger Film, ein zähes Chanbara-Drama.
Das verwundert, wenn man denn sich so die Besetzung dieses Streifens zu Gemüte führt:
Toshiro Mifune, der legendäre japanische Darsteller, tja, er ist hier weitestgehend Beobachter. Natürlich wieder irgendwie souverän-würdevoll im Spiel, klar. Aber das lendenlahme Script lässt ihn hier etwas verkümmern.
Shintaro Katsu, ebenfalls eine Legende des Chanbara -Zatoichi!!!- und Kinnosuke Nakamura, ebenso ein gestandener Darsteller des Genres, ja das sind doch NAMEN, wo der Chanbara-Fan mit der Zunge schnalzt.
Sie spielen auch solide, insbesondere Nakamura als verzweifelt-hilfloser, weil körperlich angeschlagener Polizei-Officer, doch durch das zähe Handlungs-Schema verpufft das leider etwas.
Mika Kitagawa als etwas quirligeres Gasthof-Girlie und die äußerst attraktive Ruriko Asaoka als Mifunes Schutzbefohlene, haben die weiblichen Rollen. Kleine Lichtblicke in Inagakis überdehnt-langwierigem Drama.
Die Kenjutsu-Fightaction nach 110 Minuten reißt mitsamt dem atmosphärischen "Gebirgspass im Schnee"-Background dieses Drama noch auf eine mittlere Note.
Durchaus exellent choreographiert, Katana-Schwertaction in einem dramatischen Kampf, der im ersten Teil aber auch nicht ganz stringent inszeniert ist, aber der Show-Down ist zweigeteilt.
Die letzte Szenen-Sequenz an einem anderen Ort, ...
ACHTUNG -leider nötiger- SPOILER
...als der Held den perfiden Auftraggeber und seine Schergen stellt, bietet die BESTE Szene des Films überhaupt: Ein kurzer aber ein klasse Kampf, echte Kenjutsu-Fightaction at its best. Die letzten Sekunden bieten denn endlich Entschädigung, Herrgott noch mal, na also.
Und das -neben den atmosphärischen Bildhintergründen draußen am Gebirgspass- reißt "Machibuse" (aka "Ambush at Blood Pass") noch von 4 auf 5 Punkte in meiner Bewertung.
Wer einen richtig guten, viel besseren "Schnee im Gebirge"-Chanbara sehen will, wird bei Hideo Goshas Meisterwerk "Goyokin" -siehe mein Review auf dieser Webseite- um einiges besser bedient.