In der 60ern experimentierte man in den USA bereits auf dem Western-Sektor. Im Gegensatz zur Glorifizierung und dem amerikanischen Patriotismus, der in den Filmen von John Ford gern angewendet wurde, zeigte „Das Schießen“ das krasse Gegenteil.
Monte Hellmans Western, ist das was man jederzeit als Anti-Western bezeichnen kann. Eine zum Zweck zusammengekommene 4-köpfige Gemeinschaft ist auf unterschiedliche Art und Weise im Begriff ein Ziel zu verfolgen. Alle Beteiligten scheitern an Böswilligkeit, eigener Ignoranz und Menschenverachtung. Jeder Einzelne auf seine Weise. Als Ambiente zu diesem Drama, wird eine undurchdringliche, depressiv wirkende Wüstenlandschaft präsentiert. Die Kameraarbeit von Gregory Sandor trägt sehr stark zu diesem Gesamteindruck bei.
Jeder der vier Hauptdarsteller verkörpert den ihm vorgegebenen Charakter absolut überzeugend. Angefangen bei Naivität bis hin zu Lakonismus. Hellman setzt hierbei geschickt auf die krassen Gegensätzlichkeiten.
Die Story ist einfach gestrickt. Die Beweggründe spielen sich eher im Kopf der Zuschauer ab. Eine Sache die bei „Das Schießen“ auch unverzichtbar ist. Der Zuschauer ist gefordert mit den Personen des Films eins zu werden. Sich in deren Egos zu vertiefen. Nur auf diese Weise gelingt es, die Brillanz dieses Films authentisch mitzuerleben
„Das Schießen“ ist einer der Filme, die leider niemals den Bekanntheitsgrad erhalten haben, den sie eigentlich verdient haben. Perfektes psychedelisches Kino im Westerngewand.