Ted Nicolaou ist dem Freund des unterhaltsamen Müllfilms nur zu gut bekannt. Meist steht dieser Regisseur für schön naive Unterhaltung, der nicht unbedingt langweiligen Sorte. So auch in „Terror Vision“, der ähnlich dämlich wie „Cosmo“ vom selben Regisseur, geraten ist.
Die Familie Putterman hat sich eine neue Satellitenschüssel gekauft. Zum Glück des Trash-Freundes crasht die Schüssel alsbald und empfängt fiese Strahlen aus den Weiten des Universums. Mit diesen Strahlen kommt ein gar schwabbeliges, braunes Monster, welches Ähnlichkeit mit dem allmorgendlichen Stuhlgang des Verfassers dieses Reviews hat, ins Haus der Familie gedonnert. So kann der Terror also beginnen.
Der Zuschauer bekommt in diesem Filmchen eine handvoll totaler Freaks vorgesetzt, deren deutsche Synchrostimmen leider mehr als nur ätzend sind. Wie der O-Ton klingt, kann ich leider nicht sagen, da mir das deutsche VHS zur Besprechung vorlag. Sicher wird es nicht viel besser sein, da Darsteller in Filmen vom lieben Ted meist eher zu den ausgewählt preiswerten ihrer Art zählen. Doch das ist gut so. Das herrliche Overacting aller, vor Klischees nur so triefenden Akteure, begeistert ebenso, wie es einige Zuschauer sicher nerven wird. Zudem dürfen alle Beteiligten auch noch absonderlichen Müll von sich geben, dass es eine wahre Freude ist, diesem miesen Schlachtfest des grenzdebilen Blödsinns zu zuschauen. Einzelne Figuren heraus zugreifen wäre zu viel der Ehre, denn jeder darf sich hier mehrmals zum Fallobst machen.
„Terror Visions“ ist Trash in perfekter Vollendung mit einer kleinen Priese witziger Effekte, die aber weder zu billig aussehen, noch zu professionell rüber kommen. Alles fügt sich prima zusammen, wenn Menschen sich in Kotzflecken, dank des herabgebeamten Monsters verwandeln und der kleine Sohn der Familie mit seiner mächtigem Wumme gegen das Monster antritt. Dabei sollte es natürlich verwunden, wie dieser 10 Jährige Knirps mit der MG hantiert und ihm der Rückstoß der Waffe nicht gleich die Knochen bricht, sondern er völlig professionell herumballert. Ganz großes Kino.
Auch das Monster weiß zu überzeugen, insofern man natürlich auf Latexmonster steht. Vor allem den Charakter des Monsters würde ich als sehr gelungen dargestellt bezeichnen. Mal ist es der liebe verfressene Außerirdische, mal das böse fiese, herum - schleimende Wesen, mit dem Drang, Menschen aus zu saugen und nur noch ein Häufchen Schweinerei zu hinterlassen. Nun darf man aber von den Effekten nicht zu viel erwarten. Der Film ist angenehm unblutig und verlässt sich eher auf das zeichnen möglichst skurriler Situationen, aus denen die Protagonisten auf möglichst tollpatschige Art das Beste machen müssen.
Langweile kommt beim Zuschauen nicht auf, ja welch Wunder, es gilt nicht einmal öde Passagen zu überwinden, da diese im Gegensatz zu anderen Genrevertretern nicht existieren. Es wird ständig im Rahmen eines solchen B-Film ordentlich Gas gegeben und Joke an Joke, Action – Szene an Action – Szene, aneinandergereiht. Kurzweilige Unterhaltung ist garantiert. Natürlich sind die meisten Gags absolut Flach, und die Action eher albern als spannend. Aber das macht nichts, denn genauso will der B-Film - Freund seinen Monstereintopf aus Science Fiction und Horror doch haben.
Wer auf Trash, wie schon genannten „Cosmso“, „Überfall im Wandschrank“ oder „Bio-Creature“ steht, ist mit diesem typischen Produkt der 80er Jahre bestens bedient, welches zu den besseren seiner Gattung zählt.