„URDA“ ist eine kleine Independent Produktion des Japaners Romanov Higa, mit der er beim DoGA CG Animation Contest (DoGA ist ein 3D-Modeling und Animationssoftware) antrat und diesen gewann. Worauf eine DVD Veröffentlichung seiner 5 Folgen umfassenden Miniserie folgte.
Romanov war dabei für fast alles allein verantwortlich, von der Regie über das meiste Design bis zur gesamten 3D Animation. Leider sieht man dem fertigen Werk diese geringen Mittel doch deutlich an. Während die Story an sich ganz gut ist und durchaus Potential bietet. Das kann in den gerade mal 30 Minuten Laufzeit zwar nicht wirklich ausgeschöpft werden, aber es wurde so gut es geht genutzt und auch wenn einige Aspekte sehr flach bleiben kann die Geschichte als Ganzes die Serie durchaus gut tragen. Die düstere Faszination der Nazis (die diese unbestreitbar haben) wird gut ausgespielt (was manchen aber auch schon wieder zu verherrlichend sein dürfte, trotz das die Nazis hier die Bösen sind) und gerade die Charaktere von Chris, Elena und Grimhild und deren Beziehung untereinander sind gut ausgearbeitet und können am Ende für einige Überraschung sorgen.
Woran es bei Urda krankt ist eindeutig die Optik. Komplett computeranimiert in einem Cellshading Look gehalten, wirkt das ganze doch irgendwie sehr kühl. Besonders die Charakteranimationen sind nicht die besten und wenn man sich mal die Gesichter ankuckt bemerkt man schnell das Fehlen so gut wie jeder Mimik und die Münder, die teilweise einfach nur wie sich ausdehnende und zusammenstauchende Ovale wirken, ohne jeden wirklichen Ausdruck. Da aber gerade mit der Mimik in nicht geringem Maße die Gefühle transportiert werden wirkt das Schauspiel dementsprechend hölzern und es bleibt in vielen Szenen nur mehr die Stimme um uns die Emotionen der Charaktere zu offenbaren.
Aber auch die sonstigen Bewegungen sind nicht unbedingt immer anatomisch korrekt. Romanov bemüht sich doch mehr um coole Posen in den Actionsequenzen als natürliche Bewegungsabläufe. Leider sind auch die nur mäßig gelungen. Es gibt zwar viel Action und es wird ordentlich gefightet und viel geballert und in die Luft gejagt, aber es wirkt einfach zu künstlich. Fahrzeuge die durch die Luft fliegen und sich überschlagen bestehen z.B. scheinbar nur aus einem festen Klotz, so das sie wie eben ein solcher vor Grund abprallen, anstatt auseinander zufallen.
Trotz all der vielen Probleme kann man der Serie aber nicht absprechen das sie unterhaltend wäre, für die kurze Laufzeit schafft sie das nämlich trotz der Schwächen durchaus. Und auch Romanov muss man Respekt zollen, denn für die Ausgangssituation hat er doch das beste aus seinem Werk gemacht und sicherlich verdient den ersten Preis gewonnen.