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Wieder gibt es zu Beginn eine Rückblende, das „Lord of the Dead“ betitelte Sequel setzt direkt am Ende des Vorgängers an. Anschließend liegt Mike im Krankenhaus, begegnet seinem toten Bruder Jody, eine der  Sphären taucht auf, Reggie und Mike fliehen, der Tall Man nimmt Mike hops und Reggie kann mit seinem Auto selten auf einer Straßenseite bleiben. 

Die Fortsetzungen lassen sich Zeit, sechs Jahre dauerte es nach Teil zwei bis zu dieser Weiterführung. Dabei wirkt es bisweilen, als wollte das erneut von Don Coscarelli inszenierte Werk hier den Stil aus den beiden vorigen Filmen verbinden. Das Ergebnis ist erzählerisch etwas zerfahren und bekommt man auch ein paar Antworten, so bleiben am Ende neue Fragen. Klar will man das Interesse hochhalten, aber es wirkt mehr wie ein Hinhalten. Ob gewollt oder nicht, am Ende bleibt auch Ratlosigkeit. Denn eigentlich hat man die gleichen Bausteine wie im Vorgänger bekommen, ist dem Tall Man nachgejagt und manch mysteriöse Szene gibt es obendrein. Inhaltlich kohärent ist das nicht unbedingt, aber die Reihe lebt auch mehr von der Atmosphäre denn von narrativer Finesse. Im nunmehr dritten Teil nutzt es sich aber langsam ab.

Das wird auch nicht durch die umgebaute Besetzung kompensiert. Im Zentrum steht Reggie (Reggie Bannister), der als Heldenfigur nur so semi taugt und mit seinen Annäherungsversuchen zunehmend unangenehm wirkt. Statt James LeGros wird Mike wie im Erstling wieder von A. Michael Baldwin verkörpert, allerdings verschwindet er für lange Zeit von der Bildfläche. Dafür darf sich Reggie mit einem Jungen namens Tim zusammentun, der zu oft „Home Alone“ gesehen hat. Ein Kind mitschleifen macht in einem Horrorfilm ja auch immer besonders viel Laune (Ironie bitte kennzeichnen, Anm. d. Red.). Dazu kommt noch Rocky (Gloria Lynne Henry), die entweder taff sein muss oder sich Reggies Avancen erwehren darf. Die Figuren bleiben durchweg eindimensional. Angus Scrimm darf wieder den Tall Man geben und das Gesicht zusammenkneifen. Als Schurke ist er durchaus okay, aber nie angsteinflößend. Immerhin stehen die Leute immer brav herum, bis das Unheil sie erwischt. Das sorgt für ein paar Effekte, diese sahen im Vorgänger aber auch etwas frischer aus.

„It's never over.“

Am Ende hat man ein paar Antworten und einige neue Fragen, wirklich schlauer ist man nicht. Das Ende ist keins und ist plakativ auf Weiteres ausgelegt. „Phantasm III“ ist eine mittelmäßige Fortsetzung, die wie einiges Stückwerk wirkt und selten spannende Sequenzen generiert. Im letzten Drittel schafft Coscarellis Werk das fast mal, bis dahin wabert es oft wenig aufregend vor sich hin. Irgendwo ist die Reihe ob ihrer Eigenheiten schon faszinierend, so richtig Zug entwickelt sie in dieser Fortsetzung aber nicht.

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