Der Abschluss der Infernal-Affairs-Trilogie hat ein großes Problem. Er ist "nur" gut, was im Vergleich zu den großartigen Vorgängern den (falschen) Eindruck erweckt, er wäre ziemlich schlecht. Back-to-Back mit dem Prequel (= Teil 2) gedreht, setzt der Streifen einerseits die (eigentlich abgeschlossene) Story des Originalfilms fort, vertieft andererseits jedoch auch die bekannte Geschichte mit Rückblicken, was dazu führt, dass es ein Wiedersehen mit einigen bekannten Figuren gibt, die längst das Zeitliche gesegnet haben.
Der Plot ist so komplex angelegt, dass ich manchmal das Gefühl hatte, er würde über seine eigene Cleverness stolpern. Dennoch kann er nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ihm an Originalität mangelt & er phasenweise wie aufgewärmt schmeckt. Hinzu kommt, dass die Regisseure Andrew Lau & Alan Mak diesmal weder die Kraft noch den notwendigen Druck hinter die Story & die Figuren bringen, um dem Geschehen die Intensität & die Emotionen der Vorgänger zu verleihen.
Gut gefallen hat mir jedenfalls der Hauch Wehmut, der sich durch die Handlung zieht, nicht zuletzt, weil über einige Figuren der Schatten des Todes schwebt. Technisch ist auch Teil 3 wieder top, qualitativ hochwertig inszeniert & einfach schön anzuschauen. Und um mit weiteren positiven Aspekten zu enden... Die von Kelly Chen gespielte Psychiaterin bekommt mehr Raum als im Original & kann sich so auch besser entfalten & am Ende schließt sich der Kreis, auf eine sehr schöne Art & Weise.
Ein guter Film, wenngleich bei weitem nicht der Knaller-Abschluss, den man sich gewünscht hätte.