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Gummizellen-Seifenoper - mit den üblichen Irren und Aufsehern: Da hätten wir die strenge Oberschwester, die Gackernden, die Kindlich-Zurückgebliebenen, die aggressive Einzelgängerin, usw. Die sexuelle Misshandlung von Schutzbefohlenen wäre als Thema schon harter Tobak, doch hier dient sie nur als Aufhänger für den Plot. Gerne wäre TÖDLICHE VISIONEN ein intelligentes Verwirrspiel, aber wieder einmal ergeben viele Momente auch beim 2. Ansehen nur wenig Sinn und die Auflösung am Ende riecht man schon aus einer Meile Entfernung gegen den Wind. Da verschwindet eine Patientin spurlos und es wird weitgehend so hingenommen? Malcolm McDowell als zwielichtiger leitender Arzt hätte ein Glücksgriff sein können, doch sein eigener geistiger Zerfall und sein Abdriften in die Paranoia sind hanebüchen dargestellt. Ich könnte aus dem Stehgreif 5 bessere und härtere Irrenanstalt-Horrorthriller nennen, aber lassen wir's.

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Klaustrophobischer Thriller über Vorgänge in einer Anstalt, der anders als z.B. "Dead Pit" nicht auf Splatter sondern auf Alptraum setzt, und das hat voll hingehauen! Wer ist hier eigentlich der "Irre"? Die Patienten, oder vielleicht doch eher der Arzt? Das Verhältnis wird mit fließenden Grenzen dargestellt und zeigt daß die Rollen austauschbar sind, die Unterscheidung definiert sich allein durch die Position in der sich die jeweiligen Personen befinden. Malcolm McDowells Darstellung des perversen und jetzt auch noch in den Wahnsinn abdriftenden Anstaltsleiters ist einfach genial und Regisseur Winkler untermauert dies noch mit vielen inszenatorischen Einfällen bei Kameraführung und Musikuntermalung, so daß hier auch für den Cineasten einiges geboten wird. Wer auf Irrenhaus-Thriller steht sollte dieses Werk unbedingt gesehen haben!

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