Das letzte Attentat
Nach seinem Ausbruch aus einem Belfaster Gefängnis versucht der IRA-Terrorist Sean Dowd (Stephen Rea) in der Anonymität New Yorks ein neues Leben zu beginnen. Um nicht aufzufallen, meidet er den Kontakt zu alten Freunden und verdingt sich als unterbezahlter Tellerwäscher. Bei dem Versuch, einen Streit in seiner Nachbarschaft zu schlichten, wird er schwer verletzt - da er keinen Arzt aufsuchen kann, ist er auf die Hilfe seines Arbeitskollegen Tulio (Alfred Molina) angewiesen. Sean verliebt sich in Tulios Schwester Monica und erfährt, dass sie und ihr Bruder einen Anschlag auf einen verbrecherischen Militär ihres Heimatlandes Guatemala planen. Von derartigen Dingen hatte Sean eigentlich die Nase voll - doch aus Liebe zu Monica beschließt er die Lateinamerikaner zu unterstützen.
Zugegebenermaßen klang das für mich zuerst nach einem überfrachteten Politthriller und ich war nach der Eingangssequenz - dem Gefängnisausbruch - auch nicht vom Gegenteil überzeugt. Doch das Durchhalten wurde belohnt, da die eher "unauffällige" schauspielerische Leistung erst im Gesamteindruck ihre Qualität offenbart. So hat es mich doch geärgert einen Teil der Geschichte schon im Videotext gelesen zu haben, anstatt sie in Form der präzisen und fesselnden Erzählstruktur vermittelt zu bekommen. Echt Schade! Die Liebesgeschichte wirkt nie kitschig und aufgesetzt.
Der politische Anspruch ist zwar überdurchschnittlich und auch die Gesamtaussage durchaus kritisch, hier bleibt der Film - wenn auch sicherlich im Rahmen seiner Möglichkeiten als eine europäische Filmproduktion - knapp unter der Oberfläche hängen. Angesichts der Thematik und insbesondere der Verstrickung der CIA , wären deutlichere Worte angebracht gewesen. Leider ist das Attentat bei weitem nicht so konsequent entwickelt worden und weist leichte Logikschwächen auf, das Ende hingegen nicht. So ist das Gesamtwerk als gelungen zu bezeichnen und hat mich überzeugt.
Buch: Ronan Bennett
Musik: John Keane